Veröffentlicht am Aug 14, 2023
Solarvergütung 2022
Die Solarvergütung setzte und setzt noch immer Anreize für den Bau einer eigenen Photovoltaikanlage. Doch die aktuellen Konditionen führen dazu, dass Photovoltaikanlagen heute zunehmend für andere Zwecke gebaut werden als noch vor einigen Jahren. Der Eigenverbrauch ist inzwischen zum Hauptargument für Photovoltaikanlagen geworden.
Dieser Artikel wurde von
Christian Märtel für www.solaranlagen-portal.com verfasst.
Die Solarvergütung ist in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Mit dem "Osterpaket" der Bundesregierung hat sich 2022 das Blatt allerdings gewendet. Die Solarvergütung ist seit Ende Juli 2022 wieder gestiegen und ein neuer und etwas höherer Tarif begünstigt vor allem "Volleinspeiser", welche den gesamten Solarstrom in das öffentliche Stromnetz einspeisen:
Solarvergütung BEI ÜBERSCHUSSEINSPEISUNG |
Nennleistung PV-Anlage (kWp) | Einspeisevergütung (Cent/kWh) |
bis 10 | 8,6 |
bis 40 | 7,5 |
bis 750 | 6,2 |
Solarvergütung BEI VOLLEINSPEISUNG |
Nennleistung PV-Anlage (kWp) | Anzulegender Wert | Zuschlag Volleinspeisung | Einspeisevergütung insg. (Cent/kWh) |
bis 10 | 8,6 | 4,8 | 13,4 |
bis 40 | 7,5 | 3,8 | 11,3 |
bis 100 | 6,2 | 5,1 | 11,3 |
bis 300 | 6,2 | 3,2 | 9,4 |
bis 750 | 6,2 | kein Zuschlag | 6,2 |
Zusätzlich wurde die "Degression", also die monatliche Senkung der Solarvergütung um einen bestimmten Prozentsatz, vorerst bis 2024 ausgesetzt.
Die Kosten, um selbst Strom mit einer eigenen Photovoltaikanlage zu erzeugen (Größenordnung Ein- und Mehrfamilienhaus), liegen auf die Kilowattstunde umgerechnet aktuell bei rund 5 bis 11 Cent (Fraunhofer ISE). Strom aus dem Netz zu kaufen kostet aktuell 37,30 Cent/kWh laut BDEW. Sie sparen also pro Kilowattstunde Solarstrom, die Sie im eigenen Haus verwenden, 26 bis 32 Cent. Demgegenüber erhalten Sie bei einer Volleinspeisung 13,4 Cent/kWh bei einer Anlage mit bis zu 10kWp Leistung. Der Eigenverbrauch ist hier also trotz der neuen Solarvergütung für Volleinspeiser immer noch lukrativer.
Besitzen Sie jedoch eine größere Dachfläche, kann sich ein Mischmodell der Solarvergütung lohnen - über die sogenannte Anlagenzusammenfassung. Über diese können Sie mehrere Anlagen betreiben und nach unterschiedlicher Solarvergütung abrechnen. Beispielsweise eine kleinere Anlage für die Überschusseinspeisung, während eine größere Anlage dann nach der Volleinspeisung arbeitet. Voraussetzung: beide Anlagen verfügen über eine gesonderte Messeinrichtung zur Erfassung der jeweiligen Stromproduktion und -Einspeisung.