Eigenen Strom erzeugen: Beweggründe für eine Solaranlage

Eigenen Strom produzieren! Das ist für viele Hausbesitzer eine schwärmerische Vorstellung, um selbstbestimmter und nachhaltiger zu leben. Doch was ist dran an dieser Motivation, die sich mit einer eigenen Photovoltaikanlage realisieren lässt? In welcher Menge kann man eigenen Strom erzeugen? Was kostet das? Rechnet sich die alternative Stromerzeugung fürs Eigenheim überhaupt? Und kann man ohne großen Aufwand Strom selbst erzeugen? Erfahren Sie, welche Beweggründe für eine eigene Photovoltaikanlage sprechen, was sie kostet und welche Rendite möglich ist. Weiterlesen
Gina Doormann
Gina Doormann
8 Aug. 2024

Strom selber erzeugen

Für Schnellleser
  • Verschiedene gute Beweggründe für Solarstrom vom eigenen Dach
  • Zunehmende Unabhängigkeit von Netzbetreiber und Preisbindung
  • Wachsendes Sparpotenzial durch Eigenverbrauch
  • Mit Änderungen des EEG 2023 höhere Rendite und mehr Flexibilität mit eigener PV-Anlage
  • Wertsteigerung der Immobilie durch eine Photovoltaikanlage
  • Mit nahezu emissionsfreiem Solarstrom das Klima schonen
  • Um die Unabhängigkeit von Energielieferungen aus dem Ausland zu fördern

Strom selbst erzeugen: Beweggrund für eine Photovoltaikanlage?!

Netzeinspeisegerät zum Ablesen des selbst produzierten Stroms

Am Netzeinspeisegerät lässt sich komfortabel ablesen, wie viel Strom man selbst produziert und eingespeist hat. | Abbildung: © Marina Lohrbach - Fotolia.com

Wozu eigentlich eigenen Strom produzieren?

  • Um ihn selbst zu verbrauchen
  • Um das Klima zu schonen
  • Um weniger Strom vom Netzbetreiber beziehen zu müssen
  • Strom produzieren für Eigenbedarf
  • Um durch Einnahmen aus Einspeisevergütung und Überschusseinspeisung die Amortisation der Anlage zu fördern
  • Um eine alternative Stromerzeugung für zuhause zu haben
  • Um sich unabhängiger von der Preisbindung des Stromlieferanten zu machen
  • Um sich vom negativen Image des Kohle- und Atomstroms sowie der Gasverstromung zu entfernen

Von dieser facettenreichen Motivationslage gehen wir aus, wenn wir hier dem Beweggrund, Strom selbst zu erzeugen und zu nutzen, nachgehen. Eine weitere Motivationslage ist, den Strom selbst herzustellen, um ihn anschließend wieder möglichst gewinnbringend zu verkaufen. Erfahren Sie, warum dies aber längst nicht mehr der vorrangige Anreiz sein sollte.

Gute Gründe, um Strom mithilfe von Photovoltaik selbst zu produzieren

Eigenen Strom erzeugen ist aus mehreren Gründen sinnvoll:

  • Strom günstig selbst erzeugen: Strom kann mit einer Photovoltaikanlage zu einem günstigeren Kilowattstunden-Preis erzeugt werden, als Stromlieferanten diesen ihren Endkunden anbieten. Die Differenz beträgt mittlerweile rund 30 Cent und mehr pro Kilowattstunde.

  • Solarstrom kann mit einer neu installierten Photovoltaik-Anlage seit Juli 2022 frei selbst verbraucht werden , ohne eine finanzielle Abgabe zahlen zu müssen. Denn mit dem teilweisen Inkrafttreten des EEG 2023 entfällt die EEG-Umlage komplett – sowohl für Verbraucher als auch für Prosumenten.

  • Eine Photovoltaikanlage steigert den Wert der eigenen Immobilie .

  • Eigenen Solarstrom erzeugen schont die Umwelt . Eine Photovoltaikanlage erzeugt in ihrer Betriebszeit von rund zwanzig Jahren mehr Strom, als für die Produktion sämtlicher Komponenten einst aufgewendet wurde.

  • Je mehr Strom aus regenerativen Energien erzeugt wird, desto eher kann auf die Zerstörung von Landschaften durch den Kohleabbau verzichtet werden.

Energie selbst erzeugen: die Kosten

Was die eigene Stromerzeugung kostet, darüber geben die Stromgestehungskosten Auskunft. In den letzten Jahren ging die Entwicklung dabei zunehmend dahin, dass man Strom günstig selbst erzeugen kann.

Stromgestehungskosten: Was ist das?

Die Stromgestehungskosten beinhalten alle Kosten, die durch Anschaffung und Betrieb der Technik in einem bestimmten Zeitraum (üblich sind 20 Jahre bei Photovoltaikanlagen) anfallen. Neben den Preisen für Photovoltaikanlagen und Montage zählen auch Versicherungs- und Wartungskosten dazu.

Je nach Angebotspreis und Standort der Anlage (Globalstrahlung nimmt von Norden nach Süden zu) sind die Kilowattstunden-Preise leicht verschieden. Bei derzeitigen Anschaffungskosten (Stand: 2024) von rund 1.550 € pro kWp für eine fertig installierte Solaranlage mit bis zu 10 kWp (ohne Speicher) kann man für rund 8 bis 12 Cent pro Kilowattstunde Strom selbst erzeugen. Das ist deutlich weniger als der Preis für Netzstrom: Dieser liegt mit ca. 36 Cent/kWh (Stand 2024) klar darüber.

Grafik zu den Kosten einer Photovoltaikanlage.

Der Preis pro kWp einer Photovoltaikanlage sinkt mit der Größe der Anlage. | Grafik: © Verbraucherzentrale NRW auf Basis von Daten des photovoltaikforum.com und Auswertungen der HTW Berlin

Wie viel Strom ist auf meinem Dach möglich?

Das hängt unmittelbar davon ab, wie groß die eigene Dachfläche ist, die mit Solarmodulen belegt werden kann. Als Faustformel sagt man, dass man rund 10 Quadratmeter Dachfläche benötigt, um 1 Kilowattpeak Photovoltaik (ca. 6 bis 7 Module) zu installieren. Diese Modulfläche erzeugt je nach Qualität und Standort zwischen 950 und 1.250 Kilowattstunden Strom pro Jahr. Zum Vergleich: Ein typischer Ein-Personen-Haushalt verbraucht in Deutschland pro Jahr im Schnitt zwischen 1.000 und 1.500 Kilowattstunden Strom.

Rechenbeispiel

Ein durchschnittlicher 4-Personen-Haushalt verbraucht pro Jahr etwa 4.000 kWh Strom. Pro Kilowattpeak (= 1.000 Watt) werden durchschnittlich 10 Quadratmeter Fläche benötigt. Eine Photovoltaikanlage mit einer Fläche von 40 Quadratmetern – und somit 4 Kilowatt Peak Nennleistung – kann den Bedarf des Haushalts (unter Idealbedingungen) bereits komplett decken.

Tipp: Um das Vorhaben "eigenen Strom erzeugen" besser abschätzen zu können, haben wir einen Photovoltaik-Rechner entwickelt. Mit nur wenigen Eingaben finden Sie heraus, wie viel Leistung auf Ihr Dach passt und welche Strommenge Sie im Jahr erzeugen können.

Bringen kleine PV-Anlagen Rendite?

Laut Aussagen des Solar Cluster Baden-Württemberg können kleine Solaranlagen bei einem Eigenverbrauchsanteil von 25 % Renditen von bis zu 5 % erwirtschaften. Je größer die Differenz zwischen Stromgestehungskosten und dem aktuellen Preis für Netzstrom ist, desto höher ist die Rendite.

Strom selbst erzeugen: Mit welchem Aufwand?

Eigenen Strom produzieren ist mit einer Photovoltaikanlage ohne großen Aufwand möglich. Ist die Anlage erst einmal sicher auf einem intakten Dach installiert und optimal zur Sonne ausgerichtet, produziert die Anlage über Jahre hinweg nahezu wartungsfrei Strom. Eventuelle Störungen können mit sog. Datenloggern, die den Stromertrag dokumentieren, festgestellt werden.

Vor dem Erzeugen von Solarstrom steht die gründliche Beratung durch einen Fachbetrieb in Ihrer Nähe an. Hierzu gehört auch das Prüfen der baulichen Voraussetzungen. In den meisten Fällen ist dabei für kleinere PV-Anlagen auf den Dächern von Privathäusern keine weitere Genehmigung notwendig. Ausnahmen können besondere Bebauungspläne oder Auflagen zum Denkmalschutz sein. Wie man den Strom letztlich selbst erzeugen kann, weiß in jedem Fall ein Fachbetrieb.

Überlegen Sie sich auch im Vorfeld, welche Kriterien Ihre Solaranlage erfüllen soll:

  • Welche Anlagengröße ist möglich?
  • Welche Strommenge wollen Sie selbst erzeugen?
  • Wie teuer darf die PV-Anlage sein?
  • Soll der selbst produzierte Solarstrom neben dem aktuellen Eigenverbrauch noch mehr abdecken (Laden vom E-Auto, Wärmepumpe etc.)?
  • Möchten Sie die Anlage als Volleinspeiser oder in der Kombination Eigenverbrauch/Überschusseinspeisung betreiben?

Sobald Sie sich im Klaren darüber sind, was Sie benötigen, sollten Sie sich in Ruhe mehrere Angebote von Solarteuren einholen. Vergleichen ist das A und O! Wir unterstützen Sie gerne dabei.

Strom selbst erzeugen und die Steuer

Als Betreiber einer Photovoltaikankage sind Sie unternehmerisch tätig. Das hat seit dem 01. Januar 2023 keine weiteren Auswirkungen auf die Steuer, denn seitdem ist Photovoltaik steuerfrei. Das bedeutet auf Kauf und Installation wird seitdem keine Umsatzsteuer von 19 Prozent mehr erhoben. Weiterhin zahlen Sie auf die Erträge aus der Einspeisevergütung keine Einkommensteuer mehr. Auch Ihren Eigenverbrauch müssen Sie nicht mehr versteuern.

Strom selbst erzeugen und speichern sowie verbrauchen wird mit dem EEG 2023 einfacher

Strom selbst produzieren ist mit einer Photovoltaikanlage also zu günstigen Konditionen und in ausreichender Menge ohne weiteres möglich. Die Herausforderung besteht am Ende darin, möglichst viel des eigenen Stroms auch selbst zu verbrauchen (Eigenverbrauchsquote). Denn der Strom wird ausschließlich zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang produziert (in der Masse zur Mittagszeit), und muss im gleichen Moment auch abgenommen werden.

Kann der Strom nicht im Haushalt verbraucht werden, so wird er unmittelbar ins öffentliche Netz eingespeist und vergütet. Strom selber erzeugen und einspeisen lohnte sich allerdings in den letzten Jahren weniger: Die Einspeisevergütung liegt bei 8,03 Cent pro Kilowattstunde (Stand August 2024) und sinkt für neue Anlagen alle 6 Monate um ein weiteres Prozent (Degression). Strom für den Eigenbedarf produzieren lautete also das Gebot der Stunde.

Bessere Vergütung mit EEG 2023
Doch mit Eintreten der Energiekrise, basierend auf außenpolitischen Spannungen, schlug die Politik einen Kurswechsel ein. Denn die Unabhängigkeit von Energielieferungen aus dem Ausland, insbesondere Russland, lässt sich auf Dauer nur durch die massiv verstärkte Nutzung von Erneuerbarer Energie herstellen. In kürzester Zeit wurde daher das EEG 2023 auf den Weg gebracht. Zentrale Elemente sind bereits seit dem 30. Juli 2022 gültig.

Das Wichtigste: Eine erhöhte Einspeisevergütung für Anlagenbetreiber, die die Überschusseinspeisung nutzen. Ihnen werden bei einer Anlagengröße bis 10 kWp 8,03 Cent pro Kilowattstunde (Stand August 2024) gezahlt. Bei dieser Variante bietet die hohe Diskrepanz zwischen Strompreis und Stromgestehungskosten besonders viel Einsparpotenzial.

Wählen Sie das Modell der Volleinspeisung, so erhalten Sie bei einer ebenso großen PV-Anlage 12,87 Cent pro Kilowattstunde eingespeistem Strom. Der Clou ist zudem, dass jedes Jahr ein Wechsel zwischen dem Betrieb in Volleinspeisung und dem mit Überschusseinspeisung möglich ist. Außerdem können nun auch zwei Photovoltaikanlagen auf dem eigenen Dach betrieben werden: Zum Beispiel eine als Volleinspeiser und eine für den Eigenverbrauch. Nicht zu vergessen: Seit dem 01. Juli 2022 ist die EEG-Umlage komplett entfallen. Das heißt, es ist auch keine EEG-Umlage auf Eigenverbrauch mehr fällig. Mit den neuen Gesetzen lohnt sich Photovoltaik jetzt noch mehr.

Sparen durch höheren Eigenverbrauch

Mit Eigenverbrauch lassen sich – angesichts sehr stark steigender Strompreise – deutliche Summen an Kosten einsparen. Übliche Eigenverbrauchsquoten im Einfamilienhaus liegen etwa bei rund 15 bis 30 Prozent. Tipp: Wenn Sie eine Elektroheizung oder Wärmepumpe zuhause haben, ist es eine gute Möglichkeit, den selbst erzeugten Solarstrom für die Heizung zu verwenden. In diesem Fall können Sie sogar mit Photovoltaik Wärme und Strom selbst erzeugen. 

Um in möglichst hoher Menge Strom mit Sonnenenergie selbst erzeugen und auch im Haus verbrauchen zu können, sind zusätzliche Gerätschaften notwendig wie z. B. Smart-Home-Lösungen oder Stromspeicher. Diese steuern zielgerichtet elektrische Geräte mit dem Solarstrom an und speichern überschüssigen Strom in einer Batterie. Diese ermöglicht, den Strom zeitversetzt am Abend, in der Nacht oder an einem sonnenarmen Tag zu verbrauchen. Die Eigenverbrauchsquote lässt sich also deutlich steigern, wenn Sie eigenen Strom erzeugen und speichern.

Beispiel Eigenverbrauchsquoten mit und ohne Speicher:

1. Ohne Speicher: Eine 4-köpfige Familie hat einen Jahresstromverbrauch von ca. 4.000 kWh. Mit ihrer PV-Anlage von 2 Kilowatt Peak erzeugt sie rund 2.000 kWh im Jahr. Ohne Stromspeicher beträgt ihr Eigenverbrauchsanteil 46 %. Die Familie erzeugt Strom zu 24 % autark. Sie muss noch 76 % ihres benötigten Stroms aus dem Netz beziehen.

2. Mit Speicher: Installiert die Familie zusätzlich einen Stromspeicher mit einer Speicherkapazität von 5 kWh, so erhöht sich der Eigenverbrauchsanteil auf 94 % – während der Autarkiegrad auf 44 % ansteigt. Somit müssen nur noch 56 % des Stroms hinzugekauft werden.

Bei dem Kauf eines Stromspeichers steigen aber auch die Stromgestehungskosten. Denn ein PV-Speicher mit 5 kWh Speicherkapazität kostet rund 8.735 Euro (inkl. MwSt.). So konnte aus dem Vorhaben "Strom selbst verbrauchen und speichern" lange Zeit noch ein Minusgeschäft werden. Das bestätigt auch eine Studie der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin im Auftrag der Verbraucherzentrale NRW (2019):

Ausgewählte Ergebnisse der Studie im Überblick:

Das wirtschaftliche Ergebnis einer PV-Anlage wird mit einem Batteriespeicher oft schlechter. Lediglich die Kombination aus einer großen Photovoltaikanlage und einem kleinen Speicher ermöglicht eine geringfügig positive Rendite.

Bei niedrigem Eigenverbrauch ist der Spielraum für die Wirtschaftlichkeit kleiner Photovoltaikanlagen gering.

Dennoch sollten die Möglichkeiten, die Speicher im Zusammenhang mit dem Eigenverbrauch des auf dem eigenen Dach gewonnenen Stroms bieten, weiter im Blick behalten werden. Hintergrund: Sowohl ein Untersuchungsbericht der RWTH Aachen ("Speichermonitoring 2024") als auch eine Erhebung der Speichermesse ees Europe berichten von einem Abwärtstrend bei den Stromspeicher-Preisen. Demnach sinke auch der Preis pro kWh Speicherkapazität mit deren Größe.

Nutzung eines Speichers für selbst erzeugten Strom lohnt sich seit Juli 2022 erstmals
Mit den Änderungen im Rahmen des EEG 2023 sowie den stark gestiegenen Strompreisen, lohnt sich die Nutzung eines Speichers für selbst erzeugten Strom, und zwar vor allem in der Kombination aus Eigenverbrauch und Überschusseinspeisung. Denn hier treffen die Einsparung von teurem zugekauften Strom und die deutlich gestiegene Einspeisevergütung aufeinander.

Tipp: Als Alternative zum heimischen Stromspeicher werden außerdem Stromclouds beworben. Sie erlauben es, überschüssigen Solarstrom virtuell zwischenzuspeichern. Ob diese sich lohnen, ist eine individuelle Abwägung.

Beweggrund Umwelt: Eigenen Strom produzieren mit Photovoltaik und das Klima schützen

Mit dem selbst erzeugten Strom Ihrer Photovoltaikanlage unterstützen Sie aktiv den Klimaschutz. Denn: Laut dem Fraunhofer ISE trägt Photovoltaik insgesamt deutlich zur Senkung des CO2-Ausstoßes bei. Der folgende Gedankengang verdeutlicht, wie das geht: Zwar emittiert Ihre Photovoltaikanlage während des Betriebs kein CO2. Es muss aber dennoch der Ausstoß im Zusammenhang mit der Herstellung und auch der Entsorgung einer Photovoltaikanlage miteinbezogen werden. Dieser liegt laut den Untersuchungen des Fraunhofer ISE bei etwa 50 g CO2-Äqivalent pro Kilowattstunde Solarstrom. Dieser Wert ist zwar nicht gleich Null – im Vergleich mit fossilen Energieträgern ist er aber äußerst gering:

  • Erdgas etwa stößt 499 g CO2-Äqivalent pro Kilowattstunde aus,
  • Öl 750 g und
  • Braunkohle als Spitzenreiter sogar 1.075 Gramm.
Grafik: CO2-Aequivalent-Emissionen von Stromerzeugungstechnologien zeigen, dass Klimaschutz ein Beweggrund für Photovoltaik ist.

Die CO2-Äquivalent-Emissionen von Stromerzeugungstechnologien im Vergleich.| © Daten: Fraunhofer ISE, Grafik: Solaranlagen-Portal.com

CO2-Gesamteinsparung in Zahlen

Mithilfe der Photovoltaik wurden laut dem Bundesverband Solarwirtschaft 2023 in Deutschland etwa netto 42,2 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente eingespart.

Eine weitere wichtige Größe im Zusammenhang mit der Klimafreundlichkeit ist die Energy Payback Time (EPBT) oder "energetische Amortisationszeit" von Photovoltaik. Sie beschreibt die Zeitspanne, in der eine Anlage betrieben werden muss, um die für ihre Herstellung investierte Energiemenge wieder bereitzustellen. Die Energy Payback Time hängt zum einen vom Standort einer Photovoltaikanlage und zum anderen von der verwendeten Technik ab. Laut dem "Photovoltaics Report" (2020) des Fraunhofer ISE benötigen PV-Anlagen in Nordeuropa durchschnittlich nur anderthalb Jahre, um die investierte Energie zurückzugeben.

Wie kann ich meinen Strom selbst erzeugen? Weitere Ideen

Strom selber produzieren – das ist nicht nur mit einer Photovoltaikanlage möglich. Es gibt stattdessen viele Möglichkeiten, um Strom zuhause zu erzeugen. Wenn Sie zum Beispiel auf Kraft-Wärme-Kopplung setzen und eine Brennstoffzelle verwenden, können Sie Strom aus Gas, beziehungsweise Wasserstoff, selber erzeugen. Die Kosten hierfür sind im Betrieb gering, aber in der Anschaffung noch recht hoch. Strom für zuhause können Sie auch in einer Mietwohnung erzeugen: Mit einem Balkon-Modulsystem können Sie zur eigenen Stromversorgung beitragen.

Eine weitere Option ist, Strom selbst zu erzeugen mit Wind. Mikro-Windenergieanlagen können etwa 0,2 bis 30 kW Strom aus Wind selber erzeugen – einfach im eigenen Garten. Eine weitere Alternative ist, Strom durch Wasserkraft selbst zu erzeugen. Ein solches Mini-Wasserkraftwerk für den heimischen Garten kann allerdings nur einen kleinen Beitrag leisten, wenn man Strom für das Haus selber erzeugen möchte. Die komplette alternative Stromgewinnung lässt sich mit privat erzeugtem Strom aus Wasserkraft also nicht leisten. Eine weitere Variante, die zwar auch möglich, aber keinesfalls im Sinne des Klimaschutzes ist, lautet Strom selbst erzeugen mit einem Generator. Denn dieser läuft oft mit Diesel und folglich mit einem fossilen Brennstoff.

Fazit

Strom für zuhause selbst erzeugen und sich teils eigenständig durch Eigenverbrauch versorgen: Die Ausstattung mit einer Photovoltaikanlage macht es möglich. Dabei gibt es gleich mehrere Beweggründe, die für eine eigene Stromproduktion mit der Kraft der Sonne sprechen. Eigener Solarstrom macht unabhängiger vom öffentlichen Stromnetz. Zudem bietet der Eigenverbrauch von selbst gewonnenem Solarstrom dauerhaftes Einsparpotenzial gegenüber dem Kauf von Netzstrom. Seit dem Inkrafttreten der Änderungen im Rahmen des EEG 2023 lohnt es sich zudem auch auf der Ebene der Rendite wieder mehr, Strom selbst zu erzeugen.

Ein weiterer, sehr wichtiger, Beweggrund für das Selbsterzeugen von Solarstrom ist außerdem der Klimaschutz. Denn Stromkonzerne verwenden zur Stromproduktion nach wie vor fossile Energieträger. Jede Kilowattstunde also, die durch nahezu emissionsfreien Solarstrom ersetzt werden kann, ist ein aktiver Beitrag zum Schutz des Klimas. Solarstrom selbst erzeugen und speichern lohnt sich also in vielfacher Hinsicht.

FAQ

Wie kann man selbst Strom produzieren?
Eine bewährte Möglichkeit, um Strom selbst zu erzeugen, ist zum Beispiel eine Photovoltaikanlage oder ein Blockheizkraftwerk. Hinzu kommen weitere innovative Ansätze, die aber noch keine Marktreife erreicht haben.
Wie kann ich in meinem Garten selbst Strom erzeugen?
PV-Module auf dem Dach des Gartenhäuschens oder auch Mini-Windkraftanlagen sind ebenso vorstellbar wie ein Solarzaun.
Darf man Strom selbst erzeugen?
Ja: Sie dürfen den Strom für Ihren Eigenverbrauch natürlich mithilfe zum Beispiel Ihrer Photovoltaikanlage selbst produzieren.
Gina Doormann
Gina Doormann ist Fachredakteurin für Erneuerbare Energien und PR-Managerin bei DAA.
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