PV auf Konversionsflächen: Wann förderfähig?

Was eine Konversionsfläche für Photovoltaik ist, ist im Erneuerbare-Energien-Gesetz geregelt. Nur, wenn eine Photovoltaikanlage auf einer Konversionsfläche im Sinne des EEG errichtet wurde, ist sie förderfähig. Im Folgenden stellen wir Ihnen zwei Beispiele vor, in denen die Clearingstelle EEG für oder wider einer Förderfähigkeit entschieden hat. Weiterlesen
Gina Doormann
Gina Doormann
25 Apr. 2023

Konversionsflächen für Photovoltaik

Freiflächen-PV-Anlage zwischen Kornfeld und AutobahnFreiland-PV-Anlage zwischen Kornfeld und Autobahn. | Bildquelle: AdobeStock_mitifoto

Konversionsflächen: Praxisentscheid gegen die Förderfähigkeit

Ist anvisiertes Bauland eine Konversionsfläche im Sinne des EEG und damit förderfähig? Diese Frage kann im Zweifels- und Streitfall bis zu einer Klärung durch die Clearingstelle EEG führen. So auch im folgenden Beispiel.

Gestritten wurde um ein 140 Hektar großes Gelände mit beschlossenem Bebauungsplan, das ursprünglich ein Niedermoorgebiet war, in den vergangenen zwei Jahrhunderten zu Teilen entwässert wurde, zwischenzeitlich als Torfabbaugebiet und in den letzten 50 Jahren hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt wurde.

Diese Fläche wurde durch Votum der Clearingstelle nicht als Konversionsfläche aus wirtschaftlicher Nutzung i. S. d. § 32 Abs. 3 Satz 1 Nr. 2 EEG 2009 (Quelle) angesehen. Daher wurde auch die entsprechende Förderung abgelehnt.

Hintergrund: Das Erneuerbare-Energien-Gesetz bezeichnet solche Flächen als Konversionsflächen, die zuvor wirtschaftlich, verkehrlich, wohnungsbaulich oder militärisch genutzt worden sind. Auch muss diese frühere Nutzung noch bis zum aktuellen Zeitpunkt fortwirken. Typische Konversionsflächen sind beispielsweise ehemalige Deponien oder militärische Liegenschaften beziehungsweise Truppenübungsplätze. Wird auf einer solchen Konversionsfläche mithilfe einer PV-Freiflächenanlage Strom erzeugt, so wird dieser nach dem EEG vergütet. Damit diese Vergütung möglich ist, muss folglich abschließend geklärt sein, dass es sich um eine Konversionsfläche handelt.

Konversionsflächen: Praxisentscheid für die Förderfähigkeit

Ist anvisiertes Bauland eine Konversionsfläche im Sinne des EEG und damit die darauf errichtete Photovoltaikanlage förderfähig? Diese Frage kann im Zweifels- und Streitfall bis zu einer Klärung durch die Clearingstelle EEG führen. So auch im folgenden Beispiel.

Gestritten wurde um ein 9 Hektar großes Gelände mit vorhabenbezogenen Bebauungsplan, auf dem im Tagebau und Tiefbau Braunkohle abgebaut wurde, sich eine Brikettfabrik nebst Schwelerei und Aschehalde befand, der Verdacht auf Kampfmittel vorliegt und das seit kurzem komplett unter bergrechtlicher Aufsicht steht. Zudem liegt ein Drittel der Fläche innerhalb eines Gebiets von 110 Metern von einer Eisenbahntrasse entfernt.

Diese Fläche wurde durch Votum der Clearingstelle als Konversionsfläche gewertet. (Quelle)

Hintergrund: In diesem Praxisbeispiel handelt es sich um eine Fläche, die per Definitionem im EEG eine typische Konversionsfläche ist. Es kann für ähnliche Projekte als erste Entscheidungsgrundlage herangezogen werden.

FAQ

Was ist eine Konversionsfläche Photovoltaik?
Konversion bedeutet eine Änderung der Nutzung. Im Fall von Flächen heißt das, dass eine Fläche vormals anders genutzt wurde als heute. Im Fall einer Photovoltaikanlage heißt das, dass zuvor auf demselben Areal zum Beispiel ein militärisches Areal war.
Wie viel PV pro Hektar?
Es ist möglich, im Jahr 400.000 bis 500.000 Kilowattstunden Solarstrom pro Hektar Fläche zu erzeugen.
Was kostet eine PV-Freiflächenanlage?
Bei größeren PV-Freiflächenanlagen zwischen 40 und 500 Kilowattpeak liegen die Kosten ab etwa 1.350 Euro pro Kilowattpeak inklusive Montage.
Gina Doormann
Gina Doormann ist Fachredakteurin für Erneuerbare Energien und PR-Managerin bei DAA.
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