Tesla Powerwall & Powerwall 2: Stromspeicher fürs Eigenheim
Die Tesla Powerwall ist ein AC-gekoppelter Stromspeicher für Photovoltaik-Anlagen. Das heißt, der Speicher wird im Wechselstromkreis des Hausnetzes angeschlossen – was die Nachrüstung bei bestehenden PV-Anlagen recht einfach gestaltet. Der Wechselrichter ist bereits in dem All-in-One-Gerät integriert. Mit dem einphasigen Wechselrichter können Sie bei einem Stromausfall sogar selbst nachladen – mithilfe des "Tesla Powerwall Backup Gateway 2". Ein weiterer Vorteil: Die Powerwall 2 kann grundsätzlich mit jeder Photovoltaikanlage verbunden werden. Der Tesla Stromspeicher für ein Haus kann dabei sowohl zeitgleich mit einer neuen PV-Anlage installiert als auch zu einer bestehenden Solaranlage hinzugefügt werden.
Bedingte Modularität
Bei beiden Gerätegenerationen ist auffällig, dass die Tesla Powerwall mit einer recht "starren" Speicherkapazität ausgeliefert wird: 6,4 kWh nutzbare Speicherkapazität bei der ersten Gerätegeneration und 13,5 kWh bei der zweiten Gerätegeneration. Erweiterbar bzw. anpassbar ist die Speicherkapazität nur, indem eine zweite Powerwall dazugeschaltet wird (bzw. bei der zweiten Gerätegeneration bis zu 9 Powerwalls, also insgesamt 10), wodurch sich die Speicherkapazität jeweils verdoppelt. Diese Intervalle sind ziemlich groß bemessen, bedenkt man die Tatsache, dass bereits viele Speicherhersteller heute modulare Systeme anbieten, bei denen sich die Speicherkapazität in vielen kleinen Schritten um wenige hundert Wattstunden anpassen lässt.
Die aktuelle Gerätegeneration: Tesla Powerwall 2
Als im Februar 2016 die Auslieferung der Powerwall in Deutschland anlief, kündigte Tesla Chef Elon Musk bereits die nächste Generation an: die Powerwall 2. Diese kam 2017 auf den deutschen Markt und löste die Powerwall 1 ab.
Bildquelle: © Tesla Motors, Inc.
Die Powerwall 2 hat laut Tesla eine verdoppelte Energiedichte im Vergleich zur ersten Generation. Auch der Batteriewechselrichter ist, anders als beim Vorgängermodell, bereits integriert und stammt von Tesla selbst. Damit lässt sich der Speicher auch bei neu zu installierenden Photovoltaik-Anlagen von Beginn an in die Planungen mit einbeziehen und direkt installieren. Darüber hinaus lassen sich, wie bereits beschrieben, laut Tesla bis zu 10 Powerwalls zu einem Speicher zusammenschließen.
Beiden Gerätegenerationen ist gemein, dass sie über ein sehr ansehnliches, wasserfestes, staubdichtes und berührungssicheres Gehäuse gemäß Schutzklasse IP67 verfügen (keine offenen stromführenden Kabel oder große Belüftungsöffnungen). Das minimalistische Design der Powerwall von Tesla ist ein weiterer Pluspunkt: Es passt zu den verschiedensten Baustilen und Fassadengestaltungen.
Zusätzlich arbeitet die Tesla Powerwall mit einer innovativen, temperaturgesteuerten Flüssigkeitskühlung (viele Speicher werden luftgekühlt und benötigen spezifische klimatische Bedingungen), damit der Batteriespeicher unter den verschiedensten klimatischen Bedingungen weltweit optimal arbeiten kann und eine hohe Lebensdauer erzielt. Auf die Wartung des Stromspeichers hat die Flüssigkeitskühlung jedoch keine Auswirkung, da Tesla davon spricht, dass die Powerwall keine Bauteile enthält, die gewartet werden müssen.
Durch diese technischen Features lässt sich der Batteriespeicher nicht nur im Keller oder Hauswirtschaftsraum unterbringen, sondern laut Tesla auch im Wohnbereich oder im Freien (z. B. in der Garage oder im Carport – oder vor dem Haus). Der generelle Einsatzbereich liegt laut Tesla zwischen -20°C und 50°C. Die Powerwall 2 arbeitet insgesamt recht leise, mit weniger als 40 Dezibel bei einem Abstand von 1 m.
Tesla Powerwall Kosten
Ansprechend ist auch der Preis: Sie können die Powerwall für 8.000 Euro inkl. MwSt. kaufen. Hinzu kommt unterstützende Hardware für 1.600 Euro. Der Gesamtpreis liegt somit bei 9.600 Euro. Hinzu kommen Kosten für die Installation der Tesla Powerwall.
Kennzahlen der Tesla Powerwall
(Hier finden Sie eine Erläuterung zu den verschiedenen Kennzahlen eines Batteriespeicher.) Zum Vergleich haben wir die Daten der nicht mehr verfügbaren Powerwall 1 in der mittleren Spalte belassen. Aktuell relevant ist aber die rechte Spalte, welche die Daten zur aktuell verfügbaren Powerwall 2 beinhaltet.
Kennzahlen | Tesla Powerwall 1 (nicht mehr verfügbar) | Tesla Powerwall 2 |
Technologie | Lithium-Ionen | Lithium-Ionen |
Nennkapazität in kWh | 6,4 (staffelbar auf 12,8) | 13,5 (staffelbar um jeweils 13,5 kWh auf max. 135 kWh mit 10 Powerwalls) |
Entladetiefe | 100% | 100% |
Nutzbare Speicherkapazität in kWh | 6,4 | 13,5 |
max. Entladeleistung in kW | 2,65 bis 3,3 | 4,6 |
Anzahl Vollzyklen | 3.650 (1 Vollzyklus pro Tag 10 Jahre lang) | k. A. |
Kalendarische Lebensdauer | 10 Jahre Garantie | 10 Jahre Garantie |
Systemwirkungsgrad (Hausnetz zur Batterie & Batterie ins Netz) (Batterie-Wirkungsgrad ohne Wechselrichter) | 89,7% 92,5% | AC-Effizienz 90 % |
AC / DC gekoppelt | AC-gekoppelt | AC-gekoppelt |
1 / 3-phasig | je nach Wechselrichter | 1-phasig, integriert |
Notstromoption (Netztrennung im Speicherbetrieb, netzunabhängige Versorgung durch Batterie) | nachrüstbar | Schnelle Notstromumschaltung auf einer Phase |
Maße (H x B x T) & Aufstellung | 1.302mm x 862mm x 183mm 97 kg Wandmontage Innen & Außen (-20°C bis 50°C) | 1.150mm x 753mm x 147mm 114 kg Boden- oder Wandmontage Innen & Außen (-20°C bis 50°C) |
Einsatzbereich | Eigenheim, Kleingewerbe | Eigenheim, Kleingewerbe |
Preis (inkl. MwSt) | k. A. | Stromspeicher: 8.000€ Installation und Hardware: ab 1.600€ |
KfW förderfähig | ja | ja |
Verfügbarkeit | nicht mehr | seit 2017 |
Aus technischer Sicht fallen die hohe Entladetiefe (annähernd 100 %) und die hohe Entladeleistung (4,6 kW) der Tesla Powerwall positiv auf. Eine hohe Entladeleistung hat direkten Einfluss auf die Alltagstauglichkeit eines Batteriespeichers und den Autarkiegrad des gesamten Systems (Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz). Da die Powerwall 2 eine deutlich höhere Leistungsfähigkeit als ihr Vorgängermodell hat, lässt sich der Eigenverbrauch noch weiter steigern. Das bedeutet Ersparnisse beim Zukauf von Netzstrom!
Werden mehrere stromintensive Geräte gleichzeitig betrieben, wie z. B. ein Bügeleisen (ca. 2.000 Watt), ein Fön (ca. 1.000 Watt) und ein Staubsauger (ca. 1.500 Watt), entsteht kurzfristig eine Spitzenlast, die der Speicher ebenfalls bedienen muss. Schafft er diese Spitzenlast von 4.500 Watt / 4,5 kW wie in unserem Beispiel nicht, so muss zusätzlich Strom aus dem Netz bezogen werden. Wem an einer möglichst autarken Stromversorgung mit einem Stromspeicher gelegen ist, ist hier auf eine hohe Entladeleistung angewiesen. Und die ist mit dem Stromspeicher von Tesla in zweiter Generation gegeben. Weiterhin ist die 10-jährige Garantie als positiv hervorzuheben, die Tesla auf seine Powerwall gewährt.
Einfache digitale Steuerung der Powerwall 2
Für die Steuerung der Powerwall 2 stellt der Hersteller die Tesla App bereit. Mit ihr kann man die Energie im Haus verwalten und steuern. Es lassen sich zudem individuelle Vorgaben zur Energieunabhängigkeit sowie zum Vorgehen bei einem Stromausfall machen. Das heimische Stromsystem mit der eingebundenen Powerwall lässt sich mit der App ortsunabhängig steuern. Zudem informiert die App mit Nachrichten über den aktuellen Zustand der Powerwall.
Vertrieb in Deutschland
Tesla arbeitet in Deutschland inzwischen mit diversen Vertriebspartnern zusammen, über die das Fachhandwerk, aber auch Endkunden, die Powerwall beziehen können. Für Endkunden ist an dieser Stelle wichtig, dass der Solarteur über eine entsprechende technische Schulung verfügt, um autorisierter Verkäufer für die Powerwall sein zu dürfen. Finden Sie einen auf die Powerwall spezialisierten Solarteur in Ihrer Nähe!Preislich ist die Tesla Powerwall sehr attraktiv, da sie ihre Wettbewerber um einige tausend Euro unterbietet. Laut Recherche wird mit dem Speicher immer auch ein Servicepaket mit verkauft, welches u. a. die Garantieabwicklung des gesamten Systems beinhaltet.
Rückblick und Ausblick
Im April 2015 hatte Tesla die Powerwall 1 erstmals offiziell angekündigt. Die Erstauslieferung war in den USA für Spätsommer 2015 angesetzt, in Deutschland sollte die Markteinführung im vierten Quartal 2015 erfolgen. Kurze Zeit nach der Ankündigung waren bereits 38.000 Vorbestellungen bei Tesla eingegangen, sodass das Unternehmen wenig später bekannt gab, bereits bis Mitte 2016 ausverkauft zu sein. Die ursprünglich anvisierten Liefertermine konnte Tesla jedoch nicht halten, weshalb in Deutschland mit der Auslieferung erst im Januar / Februar 2016 begonnen wurde.
Für die Fertigung seiner Batterien errichtete Tesla zusammen mit Panasonic ein eigenes Werk in Nevada (USA), in dem im zweiten Halbjahr 2016 die Produktion für die Powerwall 2 starten sollte. Bis zur Fertigstellung dieses Werks wurden die Batterien für die Powerwall von Panasonic hergestellt.
Seit Frühjahr 2017 ist die Powerwall 2 auf dem deutschen Markt erhältlich. Sie löste die Powerwall 1, die nun nicht mehr verfügbar ist, ab. Bereits 2020 kursieren Gerüchte um eine Markteinführung der Powerwall 3. Ein offizielles Statement von Tesla gibt es hierzu aber nicht. Die Fachwelt erwartet aber von einer Powerwall 3 nicht noch mehr Speicherkapazität, sondern vielmehr weitere intelligente Funktionen. Wir dürfen gespannt sein!
Neben der Powerwall vertreibt Tesla mittlerweile auch elektrische Großspeicher für gewerbliche Anwendungen, das sog. Tesla Powerpack. Darüber hinaus versucht Tesla, sein Angebot für die Elektrifizierung des eigenen Lebens weiter zu komplettieren und vertreibt neben Elektroautos, Wallboxen und Stromspeichern auch eigene Solardachziegel die den Strom auf dem eigenen Hausdach produzieren. Diese Technik ist jedoch in Deutschland noch wenig verbreitet, weshalb mono- und polykristalline Photovoltaik-Module derzeit noch den Bau privater Photovoltaik-Anlagen dominieren.
Wenn Sie sich für eine Tesla Powerwall interessieren, können Sie über unseren kostenfreien Anfrageservice eine Anfrage bei den Solarteuren in Ihrer Region stellen, ob diese die Powerwall vertreiben.