Lohnt sich ein Balkonkraftwerk? – der Inhalt
- Wie sinnvoll ist ein Balkonkraftwerk? – Vorteile
- Balkonkraftwerk lohnenswert? – Nachteile
- Anbieter und Kosten für Balkonkraftwerke, lohnt sich das?
- Bedeutet mehr Eigenverbrauch eine schnellere Amortisierung?
- Ertrag: Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk pro Jahr?
- Beispielrechnung 2-Personen-Haushalt
- Beispielrechnung 4-Personen-Haushalt
- Balkonkraftwerk-Rechner
- Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Bildquelle: © Robert Poorten - Adobe Stock 553122183
Balkonkraftwerk Vor- und Nachteile
Zunächst werden wir die Vor- und Nachteile von Stecker-Solargeräten untersuchen und Ihnen dabei helfen, eine fundierte Entscheidung zu treffen, ob sich ein Balkonkraftwerk für Sie lohnt oder nicht. So können Sie schon jetzt abschätzen, ob Balkonkraftwerk oder PV-Anlage für Sie besser geeignet ist.
Wie sinnvoll ist ein Balkonkraftwerk? – Vorteile
Einfache Installation der Mini-Photovoltaikanlage
Zu den größten Vorteilen eines Balkonkraftwerks zählt seine einfache Installation. Im Vergleich zu einer herkömmlichen Solaranlage ist keine aufwändige Montage auf dem Dach erforderlich. Dadurch entfallen Kosten und Genehmigungsverfahren, die mit der Inbetriebnahme einer Dachanlage verbunden sind. Ein Balkonkraftwerk kann in der Regel auch von Mietern genutzt werden, da es mobil und ohne bauliche Veränderungen installiert werden kann. Allerdings müssen Mieter im Vorhinein sich die Genehmigung ihres Vermieters einholen, bevor sie ein Balkonkraftwerk installieren dürfen.
- Tipp: Wenn Sie zusätzlich zu Ihrem Balkonkraftwerk einen Speicher installieren wollen, kontaktieren Sie am besten einen Solarfachbetrieb.
Vor- und Nachteile Balkonkraftwerke / Bildquelle: © Solaranlagen-Portal.com
Geringere Abhängigkeit von Energieversorgern mit Mini-PV
Ein weiterer Pluspunkt ist die geringere Abhängigkeit von Energieversorgern und volatilen Strompreisen. Mit einem Balkonkraftwerk können Haushalte einen Teil ihres eigenen Stroms erzeugen, diesen dann selbst verbrauchen und dadurch ihre Energiekosten senken. Ein Balkonkraftwerk lohnt sich vor allem, wenn der erzeugte Strom direkt vor Ort verbraucht wird. Je mehr Eigenverbrauch mit der PV-Anlage erzielt wird, desto weniger Strom muss aus dem Netz bezogen werden, was sich langfristig finanziell auszahlen kann. So lohnt sich Solarenergie auch schon mit nur einem Modul.
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Schnelle Amortisation mit Balkonkraftwerk
Ein Balkonkraftwerk amortisiert sich meist schon nach einem Zeitraum von fünf Jahren. In diesem Beispiel ausgehend von einer durchschnittlichen Anfangsinvestition von 1.000 Euro bei einer 600-W-Anlage. Nach 25 Jahren hat ein Balkonkraftwerk bereits 4.900 Euro Stromkosten eingespart.
Verringerung des CO₂-Fußabdrucks
Als wichtiger Anhaltspunkt gilt bei der Klimafreundlichkeit eines Balkonkraftwerks die sogenannte energetische Amortisation. Dies ist die Bezeichnung für den Zeitpunkt, an dem die Mini-PV-Anlage so viel CO₂ eingespart hat, wie bei der Herstellung an Energie aufgewendet wurde. Die Dauer ist in dem Fall immer abhängig von der Art der Module eines Balkonkraftwerks (mono- oder polykristalline Solarmodule). Der durchschnittliche Zeitraum liegt bei 17 bis 40 Monaten.
Hohe Langlebigkeit der Balkon-PV
Ein weiterer Aspekt, der beachtet werden sollte, ob sich ein Balkonkraftwerk* lohnt, ist die Lebensdauer der Balkon-Solaranlage. Solarpaneele unterliegen einem gewissen Alterungsprozess, der ihre Leistung im Laufe der Zeit beeinträchtigen kann. Jedoch ist die technologische Entwicklung dahingehend fortgeschritten, und moderne Solarmodule für PV-Anlangen zeichnen sich inzwischen durch eine hohe Langlebigkeit aus. In der Regel geben Hersteller eine Garantie von 20 bis 30 Jahren auf Mini-PV-Anlagen.
Auch ein hochwertiger Wechselrichter kann 10 bis 15 Jahre Leistung bringen. Aufgrund der hohen Langlebigkeit ist die Amortisation in angemessener Zeit wahrscheinlich.
Balkonkraftwerk lohnenswert? – Nachteile
Stromertrag von Sonneneinstrahlung abhängig
Die Ertragszeit und -Art eines Balkonkraftwerks hängt grundsätzlich vom Montageort und von der Ausrichtung der Photovoltaikanlage zur Sonne ab. Sollte sich das montierte Balkonkraftwerk im Osten befinden, wird die Mini-PV-Anlage vor allem am Vormittag Strom erzeugen – im Westen logischerweise nachmittags bis abends. Eine weitere Komponente ist zudem die Größe des Balkons, welche sich automatisch auf die Größe des Solar-Panels auswirkt – schließlich soll die Benutzung des Balkons weiterhin gewährleistet sein. Eine Möglichkeit, um Platz zu sparen und Verschattung zu vermeiden, ist zudem, das Solar-Panel auf der Balkon-Außenseite anzubringen.
Ein Solarteur aus Ihrer Nähe berät Sie zur Ausrichtung.
Keine Autarkie bei Stromausfall
Im Fall eines allgemeinen Stromausfalls verhält es sich bei einer Mini-Solaranlage so, dass sie leider keine weitere Energie für das Haus zur Verfügung stellt. Denn bei Stromausfall funktionieren Balkonkraftwerke nicht, weil ihr Wechselrichter Energie benötigt, um den Gleichstrom der Solarzellen in Wechselstrom umzuwandeln. Sobald kein Strom mehr fließt, kann also auch das Balkonkraftwerk nicht mehr richtig arbeiten.
Spezieller Stromzähler benötigt
Stecker-Solargeräte benötigen für einen einwandfreien Betrieb folgende Zähler:
- Analoge Zähler mit Rücklaufschutz (Symbol findet sich am Zähler)
- Digitale Stromzähler (Zweirichtungszähler oder Zähler mit Rücklaufsperre)
- Smart Meter
Bei Netzeinspeisung keine Vergütung
Da in der Regel gängige Balkonkraftwerke nicht alle Anforderungen so erfüllen, wie es größere Photovoltaikanlagen auf Hausdächern tun, besteht im Regelfall kein Anspruch auf die Einspeisevergütung.
Anbieter und Kosten für Balkonkraftwerke, lohnt sich das?
In der folgenden Grafik werden unterschiedliche Hersteller von Mini-Photovoltaikanlagen nach Preiskategorien, Leistung und Lieferumfang gegenübergestellt. Auch wenn die Spanne des Preises mit 200 bis 600 Euro relativ weitläufig ist, fällt auf, dass sich der Lieferumfang und die Leistung sehr stark ähneln.
So ist bei jedem Komplettset* ein Solarmodul, ein Wechselrichter, eine Halterung für das Balkongeländer oder die Balkonbrüstung und ein Anschlusskabel entweder mit Wieland-Stecker oder Schuko-Stecker (Schutzkontaktstecker) dabei. Wichtig für die Montage ist in dem Fall, dass der Stromzähler ein Zweirichtungszähler ist, der eine Rücklaufsperre besitzt.
Kosten/PreiseBalkonkraftwerke / Bildquelle: © Solaranlagen-Portal.com
Die Anschaffungskosten für ein Balkonkraftwerk variieren je nach Größe und Leistungsfähigkeit der Anlage. Es ist wichtig, die Kosten des Systems mit den erwarteten Einsparungen durch die Eigenstromerzeugung zu vergleichen. Je mehr Strom Sie selber verbrauchen und, umso weniger Sie vom öffentlichen Stromnetz beziehen müssen, desto schneller kann sich das Balkonkraftwerk amortisieren.
Dennoch sollte man die individuellen Gegebenheiten und den zu erwartenden Ertrag und die Rendite der PV-Anlage berücksichtigen. Die Ausrichtung des Balkons, die Neigung der Solarmodule und mögliche Verschattungen der Mini-PV können die Effizienz der Anlage beeinflussen. Eine genaue Analyse der örtlichen Gegebenheiten ist daher ratsam, um den zu erwartenden Ertrag realistisch einzuschätzen.
Bedeutet mehr Eigenverbrauch eine schnellere Amortisierung?
Die Amortisationszeit eines 600-Watt-Balkonkraftwerks hängt von verschiedenen Faktoren ab. Dazu zählen unter anderem die Anschaffungskosten des Systems, die Menge an erzeugtem Strom, der eigene Stromverbrauch sowie die Einspeisevergütung oder Einsparungen durch Eigenverbrauch. In der Regel liegt die Amortisationszeit eines Balkonkraftwerks zwischen 5 und 10 Jahren. Des Weiteren können eine staatliche Förderung für Photovoltaik oder die Einspeisevergütung die Amortisationszeit verkürzen.
Es ist wichtig, eine detaillierte Wirtschaftlichkeitsberechnung durchzuführen, um die spezifische Amortisationszeit für Ihr Balkonkraftwerk zu ermitteln. Dabei sollten die individuellen Rahmenbedingungen wie Stromverbrauch, lokale Sonneneinstrahlung und rechtliche Bestimmungen berücksichtigt werden.
Ertrag: Wie viel Strom erzeugt ein Balkonkraftwerk pro Jahr?
Balkon-Solaranlagen werden zurzeit mit Solarpaneelen ausgestattet, die üblicherweise eine Leistung von 300 bis 315 Watt besitzen. Pro Jahr bedeutet das ungefähr eine Leistung von 270 bis 290 Kilowattstunden.
Beispielrechnung 2-Personen-Haushalt
Grundsätzlich kann bei einem jährlichen Verbrauch von 2.000 bis 2.500 Kilowattstunden (kWh) etwa 30 Prozent des Eigenstromverbrauchs durch Balkonkraftwerke gedeckt werden. Bei mehr verfügbarem Platz steigt dieser Prozentsatz. Aktuell liegt der Strompreis in Deutschland, Stand 2023, bei 28 Cent pro Kilowattstunde (Quelle: Verbraucherzentrale). Jede selbst erzeugte und genutzte Kilowattstunde führt somit zu finanziellen Einsparungen. Zwei Stecker-Solargeräte produzieren etwa 500 kWh pro Jahr, was in diesem Beispiel zu voraussichtlichen Einsparungen von 160 Euro führt. Mit Blick auf wahrscheinlich weiter steigende Strompreise lässt sich in Zukunft noch mehr Geld einsparen.
Bei einer Nutzungsdauer von 25 Jahren bleibt ausreichend Zeit für das Balkonkraftwerk, sowohl Strom zu erzeugen als auch Rendite zu generieren. Langfristig ist eine Investition in ein solches Balkonkraftwerk definitiv lohnenswert, besonders angesichts steigender Energiekosten.
Beispielrechnung 4-Personen-Haushalt
In einem 4-Personen-Haushalt beispielsweise werden pro Jahr im Schnitt 4.000 kWh Strom verbraucht. Hauptverbraucher sind Geräte wie Kühlschrank, Waschmaschine, Trockner, hinzu kommen Internetrouter und Geräte im Standby-Modus. Mini-PV-Anlagen können diesen Grundverbrauch zumindest zum Teil mit selbst produziertem Strom decken. Eine 600-Watt-Anlage kostet ungefähr 1.000 Euro. Mit dieser Anlage können jährlich 600 kWh Ökostrom produziert werden. Bei einem Strompreis von 28 Cent pro Kilowattstunde ergibt sich dadurch eine jährliche Ersparnis von 180 Euro. Das Balkonkraftwerk hat sich in diesem Fall bereits nach fünfeinhalb Jahren amortisiert.
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Balkonkraftwerk-Rechner
Die genaue Ersparnis abhängig vom Aufstellort kann mithilfe spezieller Online-Ertragsrechner berechnet werden. Ein solcher Rechner ist der Stecker-Solar-Simulator, entwickelt von der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) Berlin in Zusammenarbeit mit dem Stecker-Solar-Anbieter Indielux. Dieser Rechner ermöglicht es, die potenzielle Ersparnis durch Solarenergie abzuschätzen.
Zur Veranschaulichung hier noch ein YouTube-Video vom Kanal "Digital Dad", welches die Ausbeute eines Balkonkraftwerks nach einem Jahr beleuchtet. Zu beachten ist, dass aufgrund des Alters des Videos die Preise/Kosten für die Anschaffung eines Balkonkraftwerks nicht mehr stimmen.
(Haupt-)Verbraucher im Haushalt / Bildquelle: © Solaranlangen-Portal.com
Fazit: Lohnt sich ein Balkonkraftwerk?
Ein Balkonkraftwerk kann also eine sinnvolle Investition sein, um einen Beitrag zur Energiewende zu leisten und die eigenen Stromkosten zu senken. Es ist eine kostengünstigere und einfachere Alternative zu großen Solaranlagen und bietet insbesondere Mietern die Möglichkeit, ebenfalls erneuerbare Energien zu nutzen. Bei der Entscheidung für ein Balkonkraftwerk sollten jedoch die individuellen Gegebenheiten, der zu erwartende Ertrag und die langfristige Rentabilität berücksichtigt werden.
Die Zukunft der Energieerzeugung liegt zweifellos in erneuerbaren Quellen, und Balkonkraftwerke können einen kleinen, aber wichtigen Beitrag dazu leisten. Sie ermöglichen eine dezentrale Energieerzeugung und tragen zur Reduzierung der CO₂-Emissionen bei. Ob sich ein Balkonkraftwerk letztendlich lohnt, hängt von den individuellen Bedürfnissen, den örtlichen Gegebenheiten und den persönlichen Zielen ab.
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