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Balkonkraftwerk anschließen: Installation der Mini-PV-Anlage

Das Balkonkraftwerk wirkt den steigenden Stromkosten entgegen und spart langfristig Geld. Im Zuge der Montage und Installation bietet die Mini-PV-Anlage den Vorteil, größtenteils ohne eine Genehmigung auszukommen. Wir erklären, wie Sie ein Balkonkraftwerk anschließen und wie die Inbetriebnahme im Detail aussieht?  Weiterlesen

Balkonkraftwerk anschließen: der Inhalt

Balkonkraftwerk an Rotklinkerfassade

Balkonkraftwerk / Bildquelle: © Robert Poorten Adobe Stock 559559725

Balkonkraftwerk erst anmelden und dann installieren

Grundlegend muss eine Balkon-Solaranlage vor Netzanschluss im Marktstammdatenregister der Bundesnetzagentur angemeldet werden. So können potenzielle Strafen wie Bußgelder vermieden werden. Eine Anmeldung beim Netzbetreiber ist laut dem Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) in Zukunft nicht mehr notwendig.

Balkonkraftwerk selber installieren oder Elektrofachkraft beauftragen?

Grundsätzlich sollte eine Fachkraft ein Balkonkraftwerk anschließen. Sie prüft, ob die Stromleitung für die Einspeisung des Balkonkraftwerks geeignet ist und den gesetzlichen Ansprüchen entspricht. Prinzipiell muss ein Elektriker nicht zwangsläufig beauftragt werden, wenn die Mini-Solaranlage eine Maximalleistung von 600 Watt Peak besitzt und der Anschluss zudem über eine Energie-Steckvorrichtung geschaltet wird.

Solarpanel anschließen – welcher Stecker?

Um eine Balkon-Solaranlage als Komplettset zu installieren, wird in der Regel das Solarmodul (bis 600 Watt), ein Wechselrichter, der digitale Stromzähler und entweder ein Wieland- oder Schuko-Stecker benötigt.

Der Schukostecker (Schutzkontaktstecker) ist ein System von haushaltsüblichen Steckern und Steckdosen, das weit verbreitet ist in der Welt. Beim Einführen des Steckers soll demnach zuerst der Schutzkontakt-Stift Kontakt bekommen, erst danach die beiden anderen Pole. Gleiches gilt beim Herausziehen aus der Steckdose.

Vor-und Nachteile vom Schuko-Stecker / Grafik: Solaranlagen-Portal.com, Merlin Parsa / Grafik Stecker: Adobe Stock 543397790

Vor-und Nachteile vom Schuko-Stecker / Bild: Adobe Stock Grafik 543397790 Francesco Milanese

Der Wieland-Stecker wurde als eine Energie-Steckdose auf den Markt gebracht. Balkonkraftwerke und die Wieland-Steckdose harmonieren deshalb so gut miteinander, weil er die Gefahr minimiert, die vom erzeugten Strom einer Balkonsolaranlage ausgeht.

Vor-und Nachteile Wieland Stecker  / Bildquelle: © Solaranlagen-Portal.com / Grafik Stecker: Wieland Electric

Vor-und Nachteile Wieland Stecker / Grafik Stecker: Wieland Electric

Der VDE spricht sich für den Einsatz des Schuko-Steckers aus, um so flächendeckend schneller den Einsatz von Balkonkraftwerken voranzutreiben.  

Des Weiteren wird die Anhebung der Bagatellgrenze von 600 Watt Peak (Wp) auf 800 Wp ein Thema sein, da der VDE eine Empfehlung für die Einführung eines erhöhten Standards ausgesprochen hat. 

Zurzeit sollen kleine Einspeiseanlagen wie beispielsweise Stecker-Solargeräte im besten Fall nach Vorstellung des VDE immer durch Fachhandwerker installiert werden. Gründe dafür sind die Erhöhung der Sicherheit und die Möglichkeit prüfen zu können, ob eine Anlage einwandfrei funktioniert.

Allerdings birgt dies nach Einschätzung des VDE auch eine Hürde, die bundesweite Installation von Balkonkraftwerken zeitnah und flächendeckend durchzuführen. Aufgrund dessen spricht sich der VDE für eine Duldung der Schuko-Stecker-Variante bis 800 Wp aus.

Balkonkraftwerk anschließen – wie sollte es befestigt werden?

Ein Balkonkraftwerk* anzuschließen, ist schnell und verhältnismäßig leicht möglich. Balkonkraftwerke können fast überall angebracht oder aufgeständert werden, egal ob Balkon, Hausfassade oder Terrasse. Grundsätzlich gilt bei der Montage, dass die Position in Südlage am meisten Ertrag bringt.

Bei zwei Modulen kann es sogar sinnvoll sein, statt einer Süd- eine Ost-West-Aufständerung anzupeilen, um zu den Hauptverbrauchszeiten am Morgen und am Abend die entsprechende Leistung zu generieren.

Gleichzeitig decken sie die Grundlast einer Mietwohnung, einer Eigentumswohnung oder eines Hauses tagsüber mithilfe von Sonneneinstrahlung.

Hier erhalten Sie passende Halterungen* für Ihr Balkonkraftwerk*.

1. Befestigung des Wechselrichters

Für den größtmöglichen Ertrag sollten Sie den Wechselrichter (PV-Modul-Inverter) nicht hinter das Modul, sondern an der Halterung befestigen. Je besser die Hinterlüftung und dementsprechend die Kühlung, desto höher ist der Wirkungsgrad. Dementsprechend sollte darauf geachtet werden, dass durch die Befestigung des Wechselrichters an der Halterung die Hitzeentwicklung berücksichtigt wird.

2. Verbindung von Photovoltaik-Modul zum Wechselrichter

Nun die zwei Gleichstrom MC4 Stecker ausgehend vom PV-Modul mit den zwei Anschlüssen des Wechselrichters verbinden – die Verbindung ist dann fixiert, wenn ein Klickgeräusch zu hören ist. Diese MC4-Steckverbindungen sind für den Gebrauch im Außenbereich vor dem Eindringen von Wasser geschützt. 

3. Verbindung von AC-Kabel zum Wechselrichter

Schließen Sie den RST 16i3 Stecker des AC-Kabels im nächsten Schritt an den Wechselrichter an. Die andere Seite verbinden Sie dann mit einem Schuko- oder Wieland-Kabel.

4. Anschluss an das Netz

Verbinden Sie als Nächstes das Anschlusskabel entweder mit der Steck- oder Wieland-Dose verbinden. Sobald das PV-Modul mit dem Wechselrichter verbunden ist, sollte die Status-LED des Wechselrichters grün leuchten. Fertig!

Wenn Sie die MC4-Anschlüsse wieder abstecken, sollte über das Balkonkraftwerk-Modul am besten eine Pappe oder Ähnliches gelegt werden. So minimieren Sie die Verletzungsgefahr durch den fließenden Strom.

Auf dem YouTube-Kanal von „Mein Solarwerk“ wird der Anschluss eines Balkonkraftwerks anschaulich dargestellt.

Tipp: Erfahren Sie mehr darüber, wie Sie Ihr Balkonkraftwerk mit einem Speicher kombinieren können.

Zwei Balkonkraftwerke anschließen

Pro Hausanschluss (bzw. in Mehrfamilienhäusern pro Wohnungsanschluss) ist es erlaubt, mehrere Stecker-Solargeräte zu nutzen. Zu beachten ist dabei, dass die maximale Leistung des Wechselrichters von insgesamt 600 Watt nicht überschritten werden darf.

Der Anschluss von zwei Balkonkraftwerken könnte nützlich für die Solarstromerzeugung sein, um die Produktivität besser über den Tag zu verteilen. Beispielsweise könnte bei der Dachausrichtung der Photovoltaik-Module ein Solarpanel mit je 300 Watt nach Osten und eins nach Westen positioniert werden.

Smart Meter / Adobe Stock 515896573

Smart Meter / Bildquelle: © ARVD73, Adobe Stock 515896573

Welchen Stromzähler braucht mein Balkonkraftwerk?
Für den Betrieb eines Balkonkraftwerks eignen sich sowohl analoge Zähler mit Rücklaufschutz, als auch digitale Stromzähler (Zähler mit Rücklaufsperre oder Zweirichtungszähler). Aber auch ein intelligentes Messsystem wie der Smart Meter ist geeignet.  Prinzipiell müssen im Hinblick auf Balkonkraftwerke alle einphasigen Wechselstromzähler und mechanischen Ferraris-Zähler ohne Rücklaufsperre gegen ein neues Modell ausgetauscht werden. Grundlegend kann gesagt werden, dass alle einen Austausch einplanen müssen, die einen schwarzen Stromzähler besitzen, bei dem drehbare Zahlen und Sichtfenster zu erkennen sind. Der VDE setzt sich dafür ein, dass Balkonkraftwerke in Verbindung mit allen verfügbaren Zähleinrichtungen bis zur Bagatellgrenze genutzt werden dürfen - auch jene, die rückwärts laufen können. Beschlossen ist dies aber noch nicht. Die Idee dahinter ist, dass der VDE verhindern will, dass Interessenten für Balkonkraftwerke auf die Installation eines Smart Meter warten müssen.
Kann man in die Steckdose einspeisen?
Ja! Sofern ein moderner Zähler mit Rücklaufsperre vorhanden ist, lassen sich alle Balkonkraftwerke über einen Schuko-Stecker an eine gängige Steckdose anschließen, wodurch der erzeugte Strom ins Hausnetz eingespeist wird.
Warum darf man nur 600 Watt einspeisen?
Zurzeit ist es in Deutschland so geregelt, dass höchstens 600 Watt Solarstrom mit einer Mini-PV-Anlage eingespeist werden dürfen. Der Grund, warum Balkonkraftwerke im Moment nur 600 Watt haben dürfen, ist die Sicherheit. Die Stabilität der Stromversorger und damit einhergehend die Versorgungssicherheit des Netzes darf durch die parallel geschalteten Erzeugeranlagen zu keiner Zeit in Gefahr sein. In absehbarer Zeit wird diese Grenze auf Empfehlung des VDE auf 800 Watt angehoben werden.
Was passiert, wenn ich mehr als 600 Watt einspeise?
Sollte die maximal erlaubte Einspeiseleistung von 600 Watt überschritten werden, kommen auf den Besitzer der jeweiligen Mini-PV-Anlage einige Formalitäten zu, da die Einspeisung ab dem Zeitpunkt nicht mehr unter die Bagatellgrenze fällt. Sobald der Wert von 600 Watt überschritten wird, bedeutet das im Umkehrschluss, dass keine vereinfachte Anmeldung mehr möglich ist und weitere Auflagen erfüllt werden müssen. Zudem muss die Installation dann von einem Elektrofachbetrieb übernommen werden.
Bagatellgrenze: In Zukunft Umstellung von 600 Wp auf 800 Wp? / Adobe Stock 580716535

Bagatellgrenze: In Zukunft Umstellung von 600 Wp auf 800Wp? / Bildquelle: © Fokussiert Adobe Stock 580716535

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