Veröffentlicht am Okt. 25, 2023

Photovoltaik-Dach – Ist Ihr Dach bereit für PV?

Als Photovoltaik-Dach verstehen wir ein Dach, das mit PV-Modulen ausgestattet ist, um Solarenergie zu erzeugen. Photovoltaik bedeutet die Umwandlung von Sonnenlicht in elektrische Energie durch Solarzellen. PV-Dächer sind eine umweltfreundliche und nachhaltige Art der Energieerzeugung und können dazu beitragen, den Bedarf an fossilen Brennstoffen und die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren. In diesem Artikel erfahren Sie, welche Voraussetzungen Ihr Dach erfüllen muss und welche Möglichkeiten Sie für ein PV-Dach haben.
Georgina Motzke
Dieser Artikel wurde von
Georgina Motzke für www.solaranlagen-portal.com verfasst.
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Inhaltsverzeichnis:

Photovoltaik-Dach auf Haus und Carport

Eine Photovoltaik-Dachanlage können Sie auf jeder Art von Dach installieren, die Ihnen ausreichend Platz und die bestmöglichen Voraussetzungen bietet. | Abbildung © 4th Life Photography, Adobe Stock

Short Facts

Folgende Aufzählung bietet Ihnen einen ersten Überblick über die Thematik:

Ein PV-Dach …

  • … ist ein Dach, das mit Photovoltaik-Modulen bedeckt ist, um Solarstrom zu erzeugen.

  • … kann sowohl auf Wohnhäusern, Bürogebäuden, Lagerhäusern als auch auf anderen Gebäuden installiert werden.

  • … kann dabei helfen, den Bedarf an fossilen Brennstoffen und die Emissionen von Treibhausgasen zu reduzieren.

  • … kann dazu beitragen, die Stromkosten zu senken und die Unabhängigkeit von Stromversorgern zu erhöhen.

  • … kann die Lebensdauer des Daches verlängern und vor Witterungseinflüssen schützen.

  • Die Installation von PV-Dächern kann in vielen Fällen staatliche Förderungen oder Vergünstigungen beinhalten – z. B. dank KfW-Kredit 270 oder Einspeisevergütung.

  • Es gibt verschiedene Arten von PV-Modulen, die auf unterschiedlichen Dachtypen installiert werden können.

  • Die Kosten für die Installation eines PV-Daches hängen von verschiedenen Faktoren ab, belaufen sich für eine klassische Aufdachmontage jedoch auf durchschnittlich 5.400 bis 13.300 Euro für ein Einfamilienhaus.

Es ist wichtig, die Eignung des Daches für ein PV-System im Voraus zu überprüfen, um sicherzustellen, dass es ausreichend Sonnenlicht empfängt und bautechnisch geeignet ist.

Diese Möglichkeiten haben Sie für ein PV-Dach

Ein PV-Dach (synonym auch Solardach) ist eine großartige Möglichkeit, um erneuerbare Energie zu erzeugen und die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu reduzieren. Denn noch immer wird ein großer Teil des Netzstroms aus Kohle oder Gas gewonnen. Wenn Sie darüber nachdenken, ein PV-Dach zu installieren, gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Ihnen zur Verfügung stehen. In diesem Kapitel werden wir uns einige dieser Optionen ansehen.

Klassische PV-Aufdachmontage

Die herkömmliche Aufdachmontage von Photovoltaik-Modulen ist eine beliebte Möglichkeit für Besitzer von Gebäuden, um auf ihrem Dach eine Photovoltaikanlage zu installieren. Hierbei werden die Solarmodule direkt auf das Dach montiert, wodurch eine hohe Stabilität und Langlebigkeit gewährleistet wird.

PV-Dach mit klassischer Anlage

Klassische Photovoltaikanlage. | Foto © Alessandro2802, Adobe Stock

Durch die Umwandlung von Sonnenenergie in Solarstrom können Sie als Gebäudebesitzer Ihren eigenen Strom produzieren und somit Ihren Verbrauch und damit auch Ihre Kosten senken. Die Installation einer solchen Anlage auf dem eigenen Dach ist nicht nur umweltfreundlich und nachhaltig, sondern kann auch zu einer Wertsteigerung des Gebäudes führen. 

Eine Photovoltaikanlage ist somit nicht nur eine Investition in die Zukunft, sondern zudem die Möglichkeit, sich von teureren Strompreisen unabhängig zu machen. Insbesondere bei Neubauten oder Gebäuden, die saniert werden, bietet die klassische Aufdachmontage von Solarmodulen eine attraktive Option, um den eigenen Strombedarf zu decken und somit einen Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

PV-Dach: Indach-Solarmodule

Die Montage von Indach-Modulen bietet eine weitere Möglichkeit für die Installation einer PV-Anlage auf der Dachfläche Ihres Gebäudes. Im Vergleich zur Aufdachmontage sind beim Indach-System die Module in die Fläche des Daches integriert und bilden somit eine ästhetische Einheit mit dem Haus.

Photovoltaik-Dach mit Indach-Montage

Fuente de la imagen: ©AdobeStock

Die Leistung der Module ist dabei abhängig von verschiedenen Faktoren wie der Ausrichtung, Neigung und Verschattung des Daches. Aufgrund der Integration ist der Wirkungsgrad jedoch oftmals etwas geringer als bei vergleichbaren Aufdach-Solarmodulen. Dennoch kann auch hier eine adäquate Energiemenge produziert werden, um den Strombedarf des Hauses zu decken – abhängig von der jeweiligen Größe der Anlage.

Die Montage der Indach-Solarmodule erfordert jedoch spezielle Kenntnisse und Erfahrungen eines Fachbetriebes und sollte nicht ohne entsprechende Fachkompetenz durchgeführt werden.

Solardachziegel fürs Photovoltaik-Dach

Eine weitere Option, um Solarstrom zu gewinnen, ist die Installation von Solardachziegeln. Dabei handelt es sich um Dachziegel, die unabhängig von herkömmlichen Stromquellen Strom produzieren können. Voraussetzungen hierfür sind jedoch ein Neubau oder eine Dachsanierung, da die Solardachziegel speziell in das Dach integriert werden müssen.

PV-Dach mit Solardachziegeln

Solardachziegel. | Foto © iaremenko, Adobe Stock

Die Technik dahinter ist eine Kombination aus Dachziegel und Solarmodul. Da die PV-Ziegel direkt auf dem Dach installiert werden, sind sie widerstandsfähiger gegen Wind, Hagel und andere Wetterbedingungen als klassische PV-Module.

Die Solardachziegel erzeugen vor allem im Sommer hohe Erträge. Bedenken Sie jedoch, dass diese Variante im Vergleich zur klassischen PV-Anlage einen durchschnittlich zwischen 30 und 50 Prozent schlechteren Ertrag erzielen kann. Diese Form der Solarstromgewinnung bietet sich insbesondere aufgrund ästhetischer Gründe an.

Informieren Sie sich in diesem Zusammenhang über die Möglichkeiten für ein PV-Dach ohne Ziegel.

Voraussetzungen an das Photovoltaik-Dach

Sie fragen sich: "Ist mein Dach für Photovoltaik geeignet?" Photovoltaikanlagen auf alten Dächern sind inzwischen keine Seltenheit mehr und bieten eine sinnvolle Antwort auf die aktuelle Klimadiskussion. 

Doch bevor die Planung für eine Installation einer Solarenergieanlage vorgenommen werden kann, müssen einige Voraussetzungen für Photovoltaik erfüllt sein. Neben der Wirtschaftlichkeit der Anlage sind auch die zu erwartenden Erträge ein wichtiger Faktor bei der Entscheidung für oder gegen eine Photovoltaik-Anlage. 

Folgend haben wir die grundlegenden Voraussetzungen an das Photovoltaik-Dach erläutert, damit Sie als Hausbesitzer eine fundierte Entscheidung treffen können.

Dachneigung und Ausrichtung

Die Dachneigung und Dachausrichtung sind entscheidend für die Leistung der PV-Anlage. In Deutschland ist eine Dachneigung zwischen 30 und 55 Grad und eine Ausrichtung nach Süden optimal, um die höchste Stromausbeute zu erzielen. Eine Südausrichtung ist jedoch nicht zwingend erforderlich! Auch wenn Ihr Dach nach Osten oder Westen ausgerichtet ist, können Sie lukrative Erträge mit Ihrer Solaranlage erzielen.

Photovoltaik-Dach Ausrichtung

Erträge der Solaranlage nach Neigung und Ausrichtung des Daches. Grafik: Solaranlagen-Portal.com

Bedenken Sie jedoch: Je weiter die Ausrichtung der Anlage gen Norden zeigt, desto geringer fällt der Solarertrag aus, wie Sie der Grafik entnehmen können.

Dachfläche & Dachform

Die Größe der verfügbaren Dachfläche ist ein wichtiger Faktor bei der Installation einer PV-Anlage. Je größer die Fläche, desto mehr Solarmodule können installiert werden, was wiederum zu einer höheren Stromausbeute führt. 

Rechnen Sie für einen Privathaushalt mit einer Solaranlage, die etwa drei bis zehn Kilowatt peak an Leistung erzielt. Hierfür benötigen Sie eine Dachfläche von etwa 25 bis 72 Quadratmetern.

Die vorhandene Dachart entscheidet über die jeweilige Montage.

Flachdachmontage

Eine mögliche Option für die Installation einer PV-Anlage ist die Montage auf einem Flachdach. Doch bevor Sie sich für diese Variante entscheiden, sollten einige Voraussetzungen beachtet werden. Zunächst stellt sich die Frage, ob das Gebäude für eine solche Montage geeignet ist. Außerdem müssen Sie die Technik der Anlage den Gegebenheiten des Flachdachs anpassen. 

Während eine flexible Ausrichtung der Module eine schnelle und einfache Montage ohne Gerüst sowie eine einfache Reinigung und Wartung der Module viele Vorteile bietet, gibt es auch Nachteile zu beachten. So ist beispielsweise ein höherer Flächenbedarf notwendig, da eine Aufständerung der Module erfolgt. Darüber hinaus entstehen für diese Unterkonstruktion zusätzliche Kosten.

Schrägdachmontage

Wenn Sie ein schräges Dach besitzen, kommt für Sie hingegen eine Schrägdachmontage infrage. Hierbei werden die Module auf einer speziellen Halterung montiert, die auf die schräge Dachfläche passt. Es gibt verschiedene Arten von Halterungen, die auf unterschiedliche Dachneigungen abgestimmt sind, sodass die Module optimal positioniert werden können, um das meiste Sonnenlicht einzufangen und einen optimalen Einfallswinkel zu gewährleisten.

Abschließend gibt es verschiedene Möglichkeiten, um ein PV-Dach zu installieren. Jede Option hat ihre eigenen Vor- und Nachteile und sollte sorgfältig geprüft werden, bevor eine Entscheidung getroffen wird. Bedenken Sie: Es ist wichtig, die Eignung des Daches und die Anforderungen des PV-Systems im Voraus zu berücksichtigen, um sicherzustellen, dass das Photovoltaik-Dach effektiv und sicher funktioniert.

Tragfähigkeit

Egal, ob Flach- oder Spitzdach, im Grunde eignet sich jede Bauform für eine Solaranlage. Es ist jedoch wichtig sicherzustellen, dass das jeweilige Dach die PV-Anlage tragen kann. Sie müssen die Statik des Daches überprüfen und gegebenenfalls eine Tragfähigkeitsberechnung durchführen lassen. 

Grund hierfür: Die Anlage bedeutet ein zusätzliches Gewicht – im Schnitt pro Quadratmeter Modulfläche zwischen zehn und 25 Kilogramm. Eine Prüfung der Statik stellt sicher, dass das Dach stabil genug ist, um das zusätzliche Gewicht der Anlage zu tragen.

Schattenfreiheit

Achten Sie auf eine mögliche Verschattung des Daches. Die Solarmodule sollten möglichst von keinerlei Schatten beeinträchtigt werden, da dies die Leistung der gesamten Anlage verringern kann. Insbesondere sollten Sie darauf achten, dass keine Bäume, hohe Gebäude oder andere Hindernisse den Sonnenstrahlen den Zugang zu den Modulen versperren. Auch Berge, Telefonmasten, Schornsteine oder Satellitenschüsseln können unter Umständen eine Verschattung und damit Ertragseinbußen nach sich ziehen.

PV-Dach anschaffen: Kosten

Die Kosten für Photovoltaik sind von verschiedenen Faktoren abhängig. So spielen etwa die Größe der Anlage, die damit verbundene Leistung sowie Hersteller und Modell eine entscheidende Rolle. 

Für Privathaushalte rechnen Sie durchschnittlich mit einer Leistung zwischen drei und zehn Kilowatt peak (kWp). Die Kosten für eine Anlage auf einem Einfamilienhaus belaufen sich im Schnitt auf etwa 5.400 bis 13.300 Euro.

Folgende Tabelle bietet Ihnen diesbezüglich einen genaueren Überblick:

GebäudePV-Kosten pro QuadratmeterKosten gesamt
Kleines Dach mit ca. 25qm (etwa 3 kWp)etwa 216 Euro5.400 Euro
Mittleres Dach mit ca. 50qm (etwa 6 kWp)etwa 180 Euro9.000 Euro
Großes Dach mit ca. 72qm (etwa 9 kWp)etwa 172 Euro12.900 Euro

Die Anschaffungskosten für Indach-Systeme und Solardachziegel können etwas höher ausfallen als bei einer klassischen PV-Anlage. Dies gilt insbesondere im Altbau, da hier bereits ein Dach vorhanden ist, das vorher entfernt werden muss. Anders verhält es sich beim Neubau. Hier können Indach-Montage sowie Solarziegel bereits bei der Planung berücksichtigt und direkt beim Bau integriert werden.

Für Solardachziegel rechnen Sie im Schnitt mit etwa 25 Euro pro Ziegel. Bei einer mittleren Dachfläche von etwa 50 Quadratmetern belaufen sich die Kosten hier auf durchschnittlich 20.000 bis 30.000 Euro.

Bei den Kosten für Indach-Photovoltaik liegen die Preise im Durchschnitt etwa zehn bis 20 Prozent höher als bei der klassischen Aufdachmontage. Rechnen Sie hier pro Kilowatt peak Leistung mit etwa 1.400 bis 2.000 Euro.

Diese Fördermöglichkeiten haben Sie

Um die Kosten Ihrer PV-Anlage bereits bei der Anschaffung möglichst gering zu halten und den bestmöglichen Nutzen aus Ihrer Anlage zu ziehen, bieten sich Ihnen mehrere Möglichkeiten:

  1. Einspeisevergütung durch das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG)
  2. KfW-Kredit 270
  3. Regionale Förderangebote der einzelnen Bundesländer

Informieren Sie sich bereits während der Planung über die für Sie infrage kommenden Fördermöglichkeiten einer Photovoltaikanlage.

Fazit: Was Sie bei einem PV-Dach beachten sollten

Entscheidend dafür, ob sich eine Photovoltaikanlage für Sie lohnt, sind zum einen die Voraussetzungen an Ihr Dach und ob diese gegeben sind. Dazu zählen beispielsweise der Neigungswinkel des Dachs, die optimale Ausrichtung sowie die Größe Ihrer Dachfläche.

Weiterhin sollten Sie einen hohen Eigenverbrauch anstreben. Denn während steigender Strompreise lohnt es sich für Sie insbesondere, wenn Sie den Großteil des selbst generierten Solarstroms für sich nutzen. Hierzu zählen sowohl herkömmliche Elektrogeräte wie Kühlschrank, Waschmaschine und Trockner. Doch auch Pool und Wallbox ziehen einen großen Nutzen aus einem PV-Dach. 

Hören Sie sich in diesem Zusammenhang auch unsere Podcastfolge zum Energieverbrauch im Haushalt an:

Zusätzlich zum Eigenverbrauch können Besitzer von PV-Dächern über die Einspeisung von überschüssigem Strom in das Netz Einnahmen generieren. Denn jede Kilowattstunde Solarstrom, die Sie ins Netz einspeisen, wird vergütet. 

Zusammenfassend sollten Sie bei der Auswahl eines PV-Daches die technischen Möglichkeiten, die Voraussetzungen des Dachs sowie die finanziellen Vorteile im Blick behalten.

Um eine bestmögliche Ausnutzung der Sonnenenergie zu erzielen, sollten optimale Bedingungen geschaffen werden. Doch auch wenn diese nicht vorliegen, kann sich Photovoltaik für Sie lohnen. Es ist daher ratsam, dass Sie sich bereits im Vorfeld von einem qualifizierten Fachunternehmen beraten lassen.

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