Veröffentlicht am Feb. 6, 2023

Legionellenschutz im Solarspeicher

Legionellen sind Bakterien, die unter bestimmten Umständen für Menschen gefährlich sind: sie verursachen Legionellose, besser bekannt unter dem Namen "Legionärskrankheit". Die Infektion verläuft über die Atmung - durch Inhalation, beispielsweise beim Duschen, kann also eine Gefährdung auftreten. Eine Legionellenschaltung sorgt über eine thermische Desinfektion dafür, dass das Bakterium im Speicher nicht überhand nimmt.
Thorben Frahm
Dieser Artikel wurde von
Thorben Frahm für www.solaranlagen-portal.com verfasst.
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Die Legionellenschaltung schützt vor Keimen im Warmwasser

Solvis Max - keine Legionellenschaltung nötig

Anlage mit Frischwasser im Durchlaufprinzip, Bild: SOLVIS GmbH & Co KG

Legionellen vermehren sich vor allem im Temperaturbereich zwischen 25 und 45 Grad Celsius. Legionellen sind ab Temperaturen von 50 Grad Celsius nur noch eingeschränkt lebensfähig bzw. sterben ab 60 - 70 Grad Celsius ab. Aus diesem Grund ist die "thermische Desinfektion" eines der Mittel zur Legionellenbekämpfung in Warmwassersystemen.

Diese Temperaturen finden sich oft in Warmwasserspeichern von Solarthermieanlagen. Das Infektionsrisiko ist seit einiger Zeit bekannt und so hat der "Deutsche Verein des Gas- und Wasserfaches e.V." (DVGW) in seinem Arbeitsblatt W 511 und W 553 Maßnahmen definiert, um das Legionellenrisiko weitestgehend zu minimieren.

Umfasst ein Speichersystem mehr als 400 Liter Volumen oder übersteigt der Inhalt von Rohrleitungen 3 Liter bis zur Entnahmestelle in zirkulationslosen Systemen, so sind Schutzmaßnahmen zu ergreifen. Bei den großen Speichern ist eine thermische Desinfektion mit einer durchgehenden Austrittstemperatur von 60 Grad durchzuführen.

Ist eine Legionellenschaltung bei Kleinanlagen notwendig?

Für Kleinanlagen gilt diese Vorgabe nicht direkt, allerdings sollte man auch hier Maßnahmen ergreifen und täglich oder wöchentlich eine thermische Desinfektion durchführen. Viele Solarregler bzw. Heizungsregler bieten die Funktion einer "Legionellenschaltung" automatisiert an - zu voreingestellter Zeit überprüft der Regler die Temperatur im Solarthermie Speicher. Ist die Temperatur dann zu niedrig, wird eine thermische Desinfektion durchgeführt. Ist die Temperatur ausreichend hoch, so greift die Legionellenschaltung nicht.

Ein geeigneter Zeitpunkt ist an Tageszeiten, an denen die Solarthermieanlage sehr viel Wärme sammeln kann, so dass wenig zusätzliche Energie, beispielsweise durch elektrische Erzeuger oder den Hauptheizkessel, notwendig ist. Oft wird die thermische Desinfektion über eine spezielle Legionellenschutzpumpe oder ein Mischventil umgesetzt. Übrigens sollte dafür Sorge getragen werden, dass über die Legionellenschaltung nicht nur der Speicher, sondern auch das Rohrleitungssystem erreicht wird.

Bei Frischwasserstationen bzw. Warmwasserbereitstellung im Durchflussprinzip mit indirekter Wärmeabgabe (externe Wärmetauscher am Tank etc.) ist eine thermische Desinfektion durch eine Legionellenschaltung nicht notwendig, da Wasser nicht über längere Zeit vorgehalten wird.

Fachbetriebe für Solarthermie beraten Sie gern zu allen Fragen rund um Legionellenschaltung und Trinkwasserhygiene für eine Solarthermieanlage.

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