Veröffentlicht am Apr. 19, 2024

Stromspeicher: Wie speichert man Strom am besten?

Strom aus regenerativen Energiequellen fließt nicht kontinuierlich, sondern nur dann, wenn die Sonne scheint oder der Wind bläst. Doch was, wenn gerade dann eher wenig Strom benötigt wird? Selten stimmen Energiefluss und Energiebedarf überein. Ein Problem, das die Nutzung von Photovoltaik und Windenergie seit jeher begleitet. Solarstromspeicher sind eine Speichermöglichkeit für Strom aus einer Photovoltaikanlage. Im Folgenden erhalten Sie einen Überblick über das Speichern von Strom.
Gina Doormann
Dieser Artikel wurde von
Gina Doormann für www.solaranlagen-portal.com verfasst.
Photovoltaik Stromspeicher
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Stromspeicher im Themenüberblick

Solarstromspeicher: PV-Speicher sind salonfähig geworden

Laut der "Stromspeicher-Inspektion 2024" der HTW Berlin ist ein Stromspeicher in Verbindung mit einer Photovoltaikanlage in den letzten Jahren zu einer Standardlösung für Ein- und Zweifamilienhäuser avanciert. Dazu trug demnach unter anderem die durch technologische Entwicklungen verbesserte Leistungsfähigkeit der Solarspeicher bei. Zunehmend sei auch der Trend erkennbar, dass ein Großteil der neu installierten PV-Anlagen im Bereich von Wohngebäuden direkt mit einem Stromspeicher kombiniert werde (2023: 79 %). Des Weiteren sei deutlich geworden, dass die Speicherkapazitäten immer höher werden.

Stromspeicher als wichtiger Teil Erneuerbarer Energien

Solarspeicher erhöhen den Eigenverbrauch von Strom. | Bildquelle: AdobeStock_Cindy

Speicher für Solaranlagen ermöglichen, den Strom der eigenen PV-Anlage auch zu einem späteren Zeitpunkt noch nutzen zu können. Das ist vor allem angesichts steigender Strompreise zunehmend für private Haushalte von Interesse. Vor allem, wenn Sie unabhängiger vom Netzstrom oder sogar autarker werden möchten, ist ein eigener Stromspeicher für den selbst erzeugten Strom unumgänglich für Sie.

Es ist sinnvoll, sich einen Überblick über Stromspeicher zu verschaffen. Die relevanten Informationen reichen von verfügbaren Speichersystemen über wichtige technische Begriffe und die richtige Dimensionierung bis zum Stromspeichermarkt, Kosten und Förderung. Dieser Artikel gibt Ihnen Antworten auf Ihre Fragen rund um den Solar Stromspeicher.

Tipp: Wenn Sie ein Balkonkraftwerk betreiben und hier einen Speicher nutzen wollen, finden Sie im folgenden Artikel Informationen: Balkonkraftwerk mit Speicher

PV-Speicher erleben einen Boom | © Solaranlagenportal

PV-Speicher erleben einen Boom | © Solaranlagenportal

Was ist ein Stromspeicher?

Ein Solarstromspeicher dient dazu, erzeugten Solarstrom für eine spätere Nutzung zu speichern. Der große Vorteil liegt bei einem solchen Stromspeicher fürs Haus darin, dass nicht der komplette PV-Strom sofort verbraucht werden muss. Vielmehr steht er mit einem Speicher für Photovoltaik auch dann zur Verfügung, wenn die Sonne nicht scheint. Eine Photovoltaikanlage mit Speicher ermöglicht somit einen erhöhten Eigenverbrauch – und damit erhebliche Einsparungen.

Der Stromspeicher im Privathaushalt gewinnt dabei angesichts stetig steigender Netzstrompreise und eines wachsenden Umweltbewusstseins zunehmend an Bedeutung.

Wichtige Begriffe rund um den Photovoltaik-Speicher

Neben vielen weiteren technischen Kennzahlen für Stromspeicher finden Sie in der folgenden Tabelle die wichtigsten praxisnahen Begriffe zum PV-Stromspeicher.

Stromspeicher-KennzahlErläuterung
SpeicherkapazitätAngabe in Kilowattstunden, wie viel Strom der PV-Speicher aufnehmen kann
EntladetiefeEin Stromspeicher kann nicht zu 100 % entladen werden (eine Tiefenentladung schädigt die Batterie). Zwischen 50 % bis mehr als 90 % der gespeicherten Strommenge (je nach Typ) ist das Maximum pro Entladevorgang
VollzyklusEntladung bis zur Entladetiefe und anschließende vollständige Aufladung
KleinstzyklusGeringfügige Entladung und anschließende Aufladung
Maximale Lade- / Entladeleistung C-RateOb Lastspitzen (durch größere Geräte wie Waschmaschinen oder Trockner) abgedeckt werden können, verrät die maximale Entladeleistung. Wie schnell der Solarspeicher dabei im Verhältnis zur Speicherkapazität entladen wird, gibt die C-Rate an. Wie schnell der Photovoltaik-Speicher anschließend wieder aufgeladen werden kann, gibt die maximale Ladeleistung an
ZyklenlebensdauerTechnische Angabe des Herstellers, auf wie viele Vollzyklen der Solarspeicher ausgelegt ist
VolleinspeiserStromspeicher, die gespeicherten Solarstrom direkt ins Netz einspeisen dürfen

Was bringt der Stromspeicher einer Solaranlage?

Der Solarenergiespeicher bringt zwar keine komplette, aber ein großes Stück Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz. Denn mithilfe des Photovoltaik-Solarspeichers lässt sich der Eigenverbrauch von rund 30 Prozent auf bis zu 80 Prozent erhöhen. In diesem Zusammenhang ist auch vom Autarkiegrad die Rede. Zudem bietet sich großes Einsparpotenzial im laufenden Betrieb – zumal die Stromgestehungskosten bei etwa 8 ct/kWh liegen und der Strompreis im Frühjahr 2024 bei rund 36 ct/kWh.

Was das handelsübliche Speichersystem für Photovoltaik allerdings nicht leisten kann, ist das saisonale Aufbewahren von Strom – beispielsweise vom Sommer für den Winter. Für diesen Zweck wird an Wasserstoffspeichern als Alternative geforscht. Hierzu erfahren Sie weiter unten mehr.

Wie funktioniert ein Solarspeicher?

Ein Stromspeicher funktioniert wie eine Batterie, die aus zahlreichen Haushaltsgeräten bekannt ist. Das bedeutet, im Solarspeicher befinden sich Atome. Diese speichern die noch kleineren Elektronen und geben sie wieder ab. Wenn Elektronen sich bewegen, erzeugen sie Strom. Die Elektronen bewegen sich konstant zwischen Minuspol (Kathode) und Pluspol (Anode) hin und her und gewährleisten somit das Auf- und Entladen des Speichers.

Die elektrische Energie, welche der Stromspeicher von der PV-Anlage erhält, wird in seinem Innern in chemische Energie gewandelt. Sobald Sie Strom aus Ihrem Speicher abrufen, wandelt dieser die chemische Energie erneut in elektrische Energie um. So können Sie letztlich auf gespeicherten Solarstrom zugreifen.

Solarspeicher mit Notstromfunktion

Im Durchschnitt liegt die jährliche Stromausfallrate bei etwa einer Viertelstunde. Das schließt jedoch nicht aus, dass die Ausfalldauer nicht auch länger sein kann. In jedem Fall ist es sinnvoll, wenn der Stromspeicher für die PV-Anlage eine Notstromfunktion hat. Je nach Leistung des jeweiligen Stromspeichers wird im Notstrombetrieb eine variierende Menge an Kilowatt durch den Speicher bereitgestellt. Bei dem Hersteller E3/DC etwa sind es zwischen 1,5 kW und 9 kW. In diesem Speichersystem ist es beispielsweise auch möglich, dass auch die aktuelle Sonnenenergie direkt als Notstrom genutzt wird. Währenddessen kann der Speicher für die PV-Anlage sogar nachgeladen werden.

Welche Stromspeicher gibt es?

Im Folgenden finden Sie einen Überblick über grundsätzliche Arten von Stromspeichern. Damit erhalten Sie eine solide Wissensbasis, um das komplexe Thema Stromspeicher gut durchdringen zu können.

Produktbild eines Stromspeichers LG Resu Prime

Stromspeicher von LG Resu Prime | Bild: LG Energy Solution

Bewährte Stromspeicher für die Photovoltaik

Speicher für Solarstrom speichern Strom chemisch und sind hinlänglich erprobt. Doch diese Art des indirekten Stromspeichers ist – gemessen an den relativ geringen Kapazitäten – noch vergleichsweise teuer. Stromspeicher für zuhause sind für die Verwendung mit heimischen Photovoltaik-Anlagen gut geeignet. Stromspeicher für Solaranlagen zählen zu den indirekten Stromspeichern.

Neue Stromspeicher-Arten

Die Stromspeicher-Inspektion 2021 berichtet von neuen beziehungsweise alternativen Speichertechnologien. Diese werden als nachhaltiger beschrieben. Eine solche Lösung ist beispielsweise das Natrium-Ionen-Speichersystem. Hier wird die elektrische Ladung im Elektrolyt mithilfe von Natrium-Ionen transportiert. Daher resultiert auch die umgangssprachliche Bezeichnung als Salzwasserbatterie.

Eine weitere neue Solarstromspeicher-Lösung nennt sich Redox-Flow-System: Hier befinden sich die energiespeichernden Elektrolyte in verschiedenen Tanks gelagert und Pumpen wälzen sie um. Als Hochtemperaturbatterie wird das Novum der Natrium-Nickelchlorid-Batterie gehandelt, die vor allem auf Kochsalz basiert.

Die genannten neu entwickelten Varianten von Stromspeichern werden hier der Vollständigkeit halber genannt. Denn für die mittlerweile etablierten Lithium-Ionen-Batterien stellen sie noch lange keine gleichwertige Konkurrenz auf dem Markt dar.

  • Exkurs: Was sind direkte und indirekte Stromspeicher?

Mit einem direkten Stromspeicher sind Kondensatoren oder Spulen gemeint. Ihr Vorteil ist, dass sie aufgenommene Energie sehr schnell wieder abgeben können. Der große Nachteil ist allerdings, dass direkte Stromspeicher lediglich über ein geringes Speichervolumen verfügen. Aus diesem Grund kommen sie überwiegend als Kurzspeicher und auch zur Netzstabilisierung zum Einsatz.

Ein Beispiel für einen indirekten Stromspeicher ist das Pumpspeicherkraftwerk. Dessen Herzstück ist ein großer Wasserspeicher, der sich auf einer Anhöhe befindet. Solange ausreichend Strom vorhanden ist, wird Wasser mit Pumpen den Berg hinauftransportiert. Wird zu einem späteren Zeitpunkt Strom benötigt, läuft das Wasser wieder ab und erzeugt dabei mittels Generatoren die gewünschte Energiemenge. Pumpspeicherkraftwerke dienen als Stromspeicher in erster Linie der Überbrückung von Stromausfällen. Vom Wirkprinzip her ähnlich sind Schwungmasse- und Druckluftspeicherkraftwerke, die sich der kinetischen bzw. der Luftenergie bedienen.

Ein weiterer indirekter Stromspeicher entsteht durch die Umwandlung von Strom in Wasserstoff. Mithilfe des Vorgangs der Elektrolyse wird Wasserstoff erzeugt. So lässt sich der Strom speichern. Um den Strom erneut nutzbar machen zu können, sind Brennstoffzellen notwendig. Der ganze Vorgang ist jedoch sehr aufwendig und geht zudem mit hohen Energieverlusten einher.

Stromspeicher-Vergleich: Welche Stromspeicher für Photovoltaik sind auf dem Markt verfügbar?

Solarstromspeicher gibt es mit Blei- oder mit Lithium-Ionen-Akkus. Die Techniken unterscheiden sich in den wichtigen Punkten deutlich voneinander. Laut BSW Solar kommt Bleispeichern allerdings bereits seit 2015 nur noch eine sehr geringe Bedeutung zu.

Stromspeicher-KriteriumBleiLithium-Ionen
Preisgünstigerteurer
Ladezyklen< 3.000> 5.000
Entladetiefeca. 60 %ca. 100 %
Wirkungsgradca. 65 bis 90 %ca. 90 bis 95 %

Weil Bleimodelle eine erprobte Technik aus dem Automobilbau sind, bringen sie im Marktumfeld der Photovoltaik-Speicher einige Nachteile mit sich. Bereits der Aufstellungsort stellt eine Herausforderung dar: Denn der Raum muss ausreichend belüftet sein, da Blei-Speicher ausgasen. Das ist jedoch ohnehin weniger relevant, da Speicher für Solarstrom mit Blei so gut wie keine Rolle mehr spielen.

Lithium-Ionen-Speicher hingegen sind leistungsfähiger und wesentlich komfortabler und anspruchsloser in der Aufstellung. Insgesamt gibt es weitaus mehr Hersteller für Photovoltaik-Speicher auf Basis von Lithium-Ionen-Akkus. Nicht zuletzt haben die über mehrere Jahre fallenden Preise für Lithium-Ionen Speicher laut RWTH Aachen zudem bereits dazu geführt, dass PV-Speicher auf Lithium-Ionen-Basis sich auf dem Markt zunehmend durchsetzen.

Tipp: Um sich einen Überblick zu verschaffen, ist es immer hilfreich, sich einen aktuellen Solarspeicher-Test anzusehen.

Salzwasserspeicher: Eine echte Alternative?

Ein Photovoltaik-Energiespeicher, der zu den oben beschriebenen Arten zählt, bietet viele Vorteile und ermöglicht definitiv, den Eigenverbrauch zu erhöhen. Einen Nachteil hat er jedoch: Die Bestandteile sind weder umweltfreundlich noch ungefährlich. Zudem geht aufgrund der verwendeten Stoffe grundsätzlich eine Explosionsgefahr von einem Stromspeicher für zu Hause aus. Eine Alternative könnte ein Stromspeicher mit Salzwasser darstellen.

Die Funktionsweise des Salzwasser-Stromspeichers folgt demselben Prinzip wie die herkömmlichen Modelle: die Elektronenwanderung ermöglicht den Transport von Energie. Der wichtigste Unterschied ist allerdings, dass das Elektrolyt in diesem Fall aus Natrium-Salzwasser besteht. Von diesem geht keine Gefahr aus, falls der PV-Speicher einmal defekt sein sollte. Des Weiteren ist der größte Vorteil dieses Stromspeichers die Nachhaltigkeit gepaart mit sehr guter Verfügbarkeit der Rohstoffe. Die Entladetiefe des Salzwasser-Speichers liegt bei etwa 100 % und sie bietet in ihrer Lebensdauer rund 5.000 Ladezyklen. Preislich liegt der Photovoltaik-Speicher mit Salzwasser etwa im oberen Bereich der Range des Lithium-Speichers. Allerdings ist zu erwarten, dass mit einer zunehmenden Herstellerdichte die Preise dieser Stromspeicher etwas nachlassen werden.

Wasserstoff-Stromspeicher: Längeres Speichern von PV-Strom

Ein großes Manko von Solarstromspeichern ist, dass die Energie nur für einen stark begrenzten Zeitraum gespeichert werden kann. In diese Kerbe schlagen Wasserstoffspeicher. Denn sie spalten im Sommer den Solarstrom durch Elektrolyse in Sauerstoff und Wasserstoff. Letzterer lässt sich sodann in Gasspeichern beziehungsweise Gasflaschen aufbewahren, um im Winter wieder in Strom und auch Wärme zurückgewandelt zu werden. Das erfolgt dann mit einer Brennstoffzelle.

Nachteilig an dieser Stromspeicher-Variante ist der große Energieverlust, der durch die zweifache Umwandlung Strom-Wasserstoff-Strom entsteht. Der Wirkungsgrad des Wasserstoff-Solarspeichers liegt demnach bei nur 40 Prozent. Das ist im Verhältnis zu einem Lithium-Ionen-Speicher mit etwa 90 Prozent sehr wenig. Kann jedoch die entstehende Wärme der Brennstoffzelle zur Heizungsunterstützung oder auch zur Warmwasserbereitung genutzt werden, so erhöht sich der Gesamtwirkungsgrad. 2022 gab es nur wenige Hersteller für Wasserstoff-PV-Speicher. Einer von ihnen ist Home Power Solutions (HPS), der Wasserstoff-Speichersysteme für Einfamilienhäuser herstellt. Mit dem System "Picea" ist sowohl der Kurzzeitspeicher für Tag-Nacht als auch der oben beschriebene Langzeitspeicher für Sommer-Winter möglich.

E-Auto als Stromspeicher

Elektroauto lädt in Garage

Die Stromspeicher von Elektroautos können auch genutzt werden. | Bildquelle: AdobeStock_BASILICOSTUDIO STOCK

Die Energiewende wird entschieden vorangetrieben. Das Ergebnis: Zeitweise wird mehr Erneuerbare Energie erzeugt, als verbraucht werden kann. Eine Möglichkeit zum Abfangen wäre, den erzeugten Strom in Elektroautos zu speichern. Denn davon gibt es immer mehr: Laut Statista fahren 2022 mit 618.460 mehr als doppelt so viele E-Autos in Deutschland als 2021. Mithilfe des Konzeptes Vehicle-to-Grid oder kurz "V2G" können die Stromspeicher von Pkw intelligent an das Stromnetz angebunden werden. Der PV-Strom kann entweder aus dem Autospeicher entnommen und zum Beispiel im Haushalt eingesetzt werden oder alternativ gegen Vergütung ins Stromnetz eingespeist werden. Eine Grundvoraussetzung dafür, dass der Autostromspeicher auf diese Weise genutzt werden kann, ist dessen Möglichkeit für sogenanntes bidirektionales Laden. Das bedeutet, der Speicher kann Energie aufnehmen und auch wieder abgeben. Außerdem muss die heimische Wallbox die Smart-Grid-Technologie unterstützen.

Welcher Stromspeicher ist der beste?

Laut der Stromspeicher-Inspektion 2024 der HTW Berlin waren die Testsieger bis 5 kW der Hybridwechselrichter RCT Power Storage DC 6.0 und die Power Battery 7.6. Platz 2 belegten der Fronius Primo GEN24 6.0 Plus und die BYD Battery-Box Premium HVS 7.7. 

In der Leistungsklasse 10 kW waren die beste Stromspeicher der Power Storage DC 10.0 von RCT Power und die Power Battery 11.5. Dicht dahinter landeten der Energy Depot Centurio 10 und der DOMUS 2.5.

Für den persönlichen Bedarf ist immer der Stromspeicher der beste, der zu der eigenen Photovoltaikanlage und dem Strombedarf des eigenen Haushaltes am besten passt.

Wie kann ein Stromspeicher installiert werden?

Wenn ein PV-Speicher eingebaut werden soll, sind vor allem einige Rahmenbedingungen zu beachten:

  • Installation nur in geschlossenen Räumen
  • Wandmontage nur auf freier Wand, also kein Gipskarton oder Holz
  • die Umgebungstemperatur muss zwischen 0 und 40 Grad Celsius liegen
  • die Zählerverteilung sollte im selben Raum wie der Speicher sein
  • die Entfernung zur Zählerverteilung sollte maximal fünf Meter betragen
  • es wird freier Platz in der Zählerverteilung von einer Hutschienenbreite benötigt
  • zweifache Steckdose, muss ansonsten installiert werden

Stromspeicher im Haus: Wo ist der optimale Aufstellungsort?

Bei der Wahl des Aufstellungsortes für einen Photovoltaikspeicher gibt es mehrere Möglichkeiten. Normalerweise sind Keller, Heizungsräume oder auch Hauswirtschaftsräume gut für die Aufstellung eines PV-Speichers geeignet. Vor allem Hauswirtschaftsräume, wie sie häufig in Neubauten vorzufinden sind, bieten sich an: Denn sie befinden sich im Erdgeschoss, sodass sie gut zugänglich und mit einem Fenster ausgestattet sind – für eine optimale Belüftung. Auch die Temperatur ist in einem solchen wohnraumnahen Raum gut geeignet.

Möchten Sie den Speicher der PV-Anlage in einem Altbau installieren, so kommt aller Voraussicht nach der Keller als Aufstellungsort für den Stromspeicher infrage. Hier sollten Sie allerdings vorab prüfen, ob er ausreichend trocken ist. Denn eine feuchte Umgebung kommt für die Aufstellung eines Solarspeichers nicht infrage.

Sie denken daran, den PV-Solarspeicher auf dem Dachboden zu installieren? Dann sollte dieser gedämmt und beheizt sein, um eine ausreichend stabile Temperatur herzustellen. Über 30 Grad darf die Temperatur im Sommer nicht steigen. Orte, von denen Sie für die Aufstellung des Stromspeichers absehen sollten, sind nicht-beheizte Nebengebäude oder Garagen sowie Ställe oder Carports.

PV-Speicher selber bauen

Stromspeicher für Photovoltaikanlagen sind technisch sehr komplex. Aus diesem Grund ist es gefährlich, einen Solarstromspeicher selbst zu bauen, wenn man keine Fachkenntnisse besitzt. Wenn es sich bei der Kapazität der PV-Speicher auch nur um wenige Kilowattstunden handelt, so ist doch Expertise in der Elektrotechnik gefragt. Denn selbst kleine Fehler im Bau des Stromspeichers bergen Risiken: von der Brandgefahr bis schlichtweg zu einem ineffizienten Betrieb. Die einzig sichere Option, seinen Photovoltaikspeicher selbst zu bauen ist ein vorgefertigter Speicher-Bausatz, der vor der finalen Inbetriebnahme von einem erfahrenen Installateur überprüft wird.

Lässt sich der Stromspeicher nachträglich in eine Anlage integrieren?

Ob eine nachträgliche Integration eines Solarstromspeichers sinnvoll ist, hängt von mehreren Aspekten ab. Zunächst wäre da das Alter Ihrer PV-Anlage. Ist sie so alt, dass sie schon aus der EEG-Förderung in Form von hoher Einspeisevergütung gefallen ist, lohnt sich das Nachrüsten eines Stromspeichers vermutlich nicht. Der Grund sind veraltete Bauteile wie Zählerschrank oder Wechselrichter, die möglicherweise neu beschafft werden müssten. Das verursacht zusätzliche Kosten, was die Rentabilität des Projektes gefährden könnte.

Technische Voraussetzungen sind ebenfalls bei einer Speicher-Nachrüstung zu beachten. So ist das Nachrüsten bei AC-gekoppelten Systemen wesentlich einfacher als bei DC-gekoppelten Anlagen. Holen Sie sich hierzu am besten Beratung durch einen Solarteur.

Zudem muss auch die Art des Speichers berücksichtigt werden: Gewicht und Größe des Solarstromspeichers haben maßgeblichen Einfluss auf die Wahl des Aufstellungsortes. Sofern ein Abstellplatz gefunden und eine nachträgliche Integration grundsätzlich möglich ist, wird die Arbeitszeit von ein bis zwei Tagen benötigt. Dafür fallen weitere Kosten an.

Was kostet ein Stromspeicher?

Laut BSW Solar fielen die Preise für Stromspeicher seit 2013 kontinuierlich. Stromspeicher bis 10 kWh erreichten 2019 ein Preistief, solche bis 30 kWh bereits 2018. Seit 2019 ist allerdings für beide Varianten wieder ein leichter Preisanstieg zu verzeichnen, wenn auch auf niedrigem Niveau.

In Deutschland sind knapp 50 unterschiedliche Hersteller von Stromspeichern mit über 400 Produkten am Markt. Laut EUPD Research war 2023 der Speicherhersteller BYD ganz klar dominierend. Die Ränge 2 und 3 belegten Huawei und Pylontech.

Grafik mit der Entwicklung der Speicherpreise zwischen 2013 und 2020

Erst seit etwa 2018 fallen die Speicherpreise nicht mehr. | Bildquelle: © Solar Promotion GmbH

Die Preise sind dabei sehr unterschiedlich und vor allem von der Speicherkapazität abhängig. In der folgenden Tabelle mit exemplarischen Zahlen liegt der Fokus auf haushaltsüblichen Speichergrößen. Neben den Anschaffungskosten, die eng mit der Speicherkapazität zusammenhängen, sind auch die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde Strom eine wichtige Entscheidungsgrundlage.

Der Speicherpreis sinkt zwar mit steigender Anzahl an Kilowattstunden – aber dennoch sollte ein Heimspeicher keinesfalls zu groß dimensioniert sein. Denn dann besteht die Gefahr, dass das Strom-Speichern nicht länger wirtschaftlich ist.

So ist bei einer vierköpfigen Familie etwa ein Stromspeicher mit einer Kapazität von vier bis fünf Kilowattstunden empfehlenswert. Weiterhin gilt die Faustformel, dass die Speicherkapazität etwa dem 0,9-1,6-Fachen der Leistung der zugehörigen PV-Anlage entsprechen sollte.

Größe des Stromspeichers4 kWh Stromspeicher6 kWh Stromspeicher
Durchschnittskostenca. 5.400 Euroca. 6.600 Euro
Durchschnittkosten pro kWhca. 1.350 Euroca. 1.100 Euro

Speichermöglichkeiten wurden in den letzten Jahren insgesamt günstiger, sodass sich die Kosten pro gespeicherter Kilowattstunde Strom erstmals unter den Kosten für Haushaltsstrom bewegen. Der Preis je gespeicherter Kilowattstunde Strom liegt bei etwa 30 Cent. Im Frühjahr 2024 haben sich die Kosten für Strom aus dem Netz allerdings bei etwa 30 bis 40 Cent pro Kilowattstunde eingependelt. Damit rechnet sich der Solarstromspeicher bereits. Strom speichern lohnt sich in vielen Fällen – und wird noch attraktiver durch verschiedene Fördermöglichkeiten, die die Kosten weiter reduzieren.

Stromspeicher-Preise am besten vergleichen

Aufgrund der vielen Faktoren, die zu den großen Preisschwankungen bei Stromspeichern beitragen, ist es sinnvoll, sich zu überlegen, welche Faktoren für die eigene Kaufentscheidung wichtig sind: Speicherkapazität, Entladetiefe, Eigenstrombedarf, gewünschter Autarkiegrad, Lebensdauer, Garantie, Wirkungsgrad des Gesamtsystems.

Solarspeicher-Rechner nutzen und Kosten für Ihren Stromspeicher mit Photovoltaikanlage berechnen

Lohnt sich ein Stromspeicher? Ein Blick auf die Rentabilität

Inwiefern sich ein Stromspeicher für Sie individuell lohnt, erfahren mithilfe unseres Solarspeicher-Rechners.

Ein Stromspeicher zusätzlich zur PV-Anlage unterstützt Sie beim Erreichen folgender Ziele:

  • Stromrechnung verringern
  • Unabhängigkeit vom Energieversorger erhöhen
  • Autarkiegrad erhöhen
  • Beitrag zur Energiewende leisten

Bei der Neuinstallation einer Photovoltaikanlage lohnt es sich so gut wie immer, zeitgleich einen Stromspeicher anzuschaffen. Denn er ermöglicht, einen Großteil des Solarstroms selbst zu verbrauchen, wodurch sich die Stromkosten für bezogenen Haushaltsstrom reduzieren. Das ist möglich durch den deutlich höheren Eigenverbrauch, den ein Solarspeicher ermöglicht. Laut BSW Solar lässt sich der Autarkiegrad auf rund 60 Prozent erhöhen, wenn man Strom speichert. Ohne Speicher wäre nur der Direktverbrauch relevant, der maximal 30 Prozent Eigenverbrauch ermöglichen würde.

  • Stromspeicher verdoppeln den Eigenverbrauch: So lautet eine Faustformel für die Effizienz von Stromspeichern. Je nach Größenverhältnis von Anlage und Speicher kann diese Rechnung sogar noch besser ausfallen.

  • Tipp: Ob Sie Ihre Solaranlage und Ihren Stromspeicher gleichzeitig anschaffen oder den Speicher später nachrüsten, spielt seit Januar 2023 keine Rolle mehr. Denn seitdem ist eine PV-Anlage steuerfrei. Und da Anlage und Batteriespeicher zu einem Gesamtsystem gehören, gilt für beides der Nullsteuersatz.

Seit 2021 ist der Kauf von Photovoltaikanlagen zusammen mit einem Speicher zunehmend beliebt

Wie eine Erhebung von DAA zeigt, steigt das Interesse am gleichzeitigen Kauf einer PV-Anlage und eines Stromspeichers seit Juli 2021 deutlich. Gründe hierfür können zum einen staatliche Instrumente wie Änderungen der Förderkulisse sein. Zum anderen zeigen sich auch Einflüsse des Marktes: Sinkende Preise für PV-Speicher spielen da ebenso eine Rolle wie zahlreiche neue Speicher-Anbieter.

Grafik von DAA: Zunehmende Nachfrage nach Photovoltaikanlagen mit Speichern

Seit Juli 2021 ist eine PV-Anlage bei gleichzeitiger Installation eines Speichers zumnehmend gefragt. | Bildquelle: DAA

Förderung für Stromspeicher: Welche Möglichkeiten gibt es?

Für einen Stromspeicher gibt es mehrere Fördermöglichkeiten – sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Eine sehr wichtige Förderung für Solarstromspeicher ist das KfW-Programm 270. Dabei handelt es sich um einen zinsgünstigen Kredit.

Neben der KfW-Förderung gibt es verschiedene Fördermittel der Bundesländer. Diese Mittel sind jedoch oftmals bereits früh aufgebraucht, sodass es sich lohnt, seinen Förderantrag sehr rechtzeitig zu stellen. Üblicherweise handelt es sich bei den Speicherförderungen der Länder um Zuschüsse.

Seit Juli 2021 besteht darüber hinaus die Möglichkeit, den Stromspeicher im Zuge der Sanierung zu einem Effizienzhaus auf Bundesebene mit der BEG (Bundesförderung für effiziente Gebäude) mitfördern zu lassen.

Solarstromspeicher: Vor- und Nachteile im Überblick

Vorteile von StromspeichernNachteile von Stromspeichern
Eigenverbrauch erhöhenhohe Anschaffungskosten
Stromkosten senkenpassender Abstellort benötigt
CO2-Ausstoß reduzieren
Solarstrom auch, wenn die Sonne nicht scheint
förderfähig
Abhängigkeit vom Stromversorger reduzieren

Stromspeicher mieten: Alternative zum Kauf?

Wem die Anschaffungskosten für einen PV-Speicher zu hoch sind, der kann darüber nachdenken, einen Stromspeicher zu mieten. Es gibt mehrere Hersteller für diese Variante. Der Solarstromspeicher verbleibt dabei im Besitz des jeweiligen Anbieters, während der Nutzer einen festen monatlichen Betrag, also eine Miete, bezahlt. Der hohe Anschaffungspreis für einen PV-Speicher entfällt dabei komplett – und auch Wartung, Reparaturen und Installation sind bei vielen Anbietern im monatlichen Grundpreis von etwa 60 Euro enthalten. Oftmals gibt es Angebote, bei denen Speicher und Solaranlage gemeinsam gemietet werden können. Dann zahlen Sie ab etwa 100 Euro im Monat.

  • Tipp: Je nach gewünschter Größe von Speicher und Photovoltaikanlage sollten Sie vorab berechnen, ob mieten oder kaufen des Systems nach Ablauf von 20 Jahren günstiger ist. Denken Sie bei der Kaufen-Variante an den Abzug einer möglichen Förderung!

Stromcloud nutzen statt eigenen Stromspeicher kaufen?

Wer mit dem Gedanken spielt, den selbst erzeugten Solarstrom zu speichern, wird vermutlich bereits über verschiedene Alternativen zum Kauf eines eigenen Speichers nachgedacht haben. Eine davon könnte die Stromcloud sein. Hier entfallen sowohl die Anschaffungskosten für einen Stromspeicher als auch das Platzproblem für dessen Aufstellung. Bei der Stromcloud handelt es sich um eine Art virtuellen Solarstromspeicher. In diesen speisen Sie Ihren überschüssigen Solarstrom ein – und können im Gegenzug aus diesem Strompool, in den alle Mitglieder der Stromcloud einspeisen, dann ihren Strom beziehen, wenn die Sonne nicht scheint, Sie aber Strombedarf haben. Also ähnlich einem physischen Solarstromspeicher.

Laut einer Studie von EUPD Research aus dem Jahr 2020 geht allerdings hervor, dass einige der Cloud-Angebote intransparent dargestellt werden und aus Kundensicht oft schwer verständlich sind. Hier ist also bei ernsthaftem Interesse im Vorfeld gründliches Informieren erforderlich.

Stromspeicher in der Industrie

Im Zuge der Corporate Social Responsibility (CSR) wird es für Unternehmen zunehmend wichtig, Ökostrom selbst zu erzeugen oder zumindest erneuerbare Energien zu beziehen. Doch nicht nur für ein zeitgemäßes Image, sondern auch für das Unternehmenskonto gewinnt die Nutzung von grünem Strom an Bedeutung: Angesichts der seit Ende 2021 stark steigenden Energiepreise ist jede selbst erzeugte Kilowattstunde Strom eine wichtige Ersparnis.

Großer Stromspeicher für Gewerbeeinheit

Photovoltaik zu nutzen und zu speichern gehört für Gewerbe zum guten Ton. | Bildquelle: AdobeStock_malp

Ergänzend zur eigenen Photovoltaikanlage bietet sich daher ein Solarstromspeicher geradezu an. Bei Speicherkapazitäten für den gewerblichen Sektor ist dabei allerdings die Rede vom Megawatt-Bereich, was die Zahlen eines haushaltsüblichen Stromspeichers bei Weitem übersteigt. Mit den hohen Kapazitäten können gewerblich genutzte Stromspeicher Lastspitzen abfangen und zu jeder Zeit für eine stabile, nachhaltige und kosteneffiziente Energieversorgung in der Produktion sorgen.

Angebote für PV-Speicher einholen

Sie haben nun das Know-how, um eine fundierte Kaufentscheidung für einen Stromspeicher treffen zu können. Für Ihr erstes Gespräch mit einem Fachunternehmen kennen Sie die wichtigsten Eckpunkte zu Kosten und Förderungen sowie den Stromspeicher-Arten. Sie wissen, dass ein Stromspeicher immer individuell auf Ihre Photovoltaikanlage und Ihren Stromverbrauch angepasst werden sollte, um möglichst effizient zu sein. Mit ein paar Angaben von Ihnen helfen wir Ihnen gerne dabei, den richtigen Fachmann für Ihren Stromspeicher zu finden.

FAQ

Wie viel kostet ein Stromspeicher?
Der Preis eines Solarstromspeichers hängt vor allem von seiner Größe in Kilowattstunden ab. Die Kosten sinken mit zunehmender Größe des Stromspeichers. So liegt der Preis bis 5 kWh bei etwa 1.400 Euro je Kilowattstunde und bei 10 kWh kostet eine Kilowattstunde etwa 1.000 Euro.
Lohnt sich ein Stromspeicher?
Ja. Denn er erhöht den Eigenverbrauch deutlich, sodass die Stromkosten sinken. Zudem schützt der verstärkte Verbrauch von regenerativem Solarstrom das Klima.
Was kostet ein 10 KW Stromspeicher?
Ein Stromspeicher mit 10 kWh Größe kostet etwa 10.000 Euro brutto.
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