Veröffentlicht am Apr. 2, 2024

Photovoltaik-Module: Preise und Preisentwicklung

Preise für Solarmodule unterliegen ständigen Schwankungen. Die Entwicklung hängt dabei von Nachfrage, Lieferketten, Preispolitik der Händler oder der Verfügbarkeit von Rohstoffen ab. Erfahren Sie, welchen Trend die Kostenentwicklung 2024 einschlägt – und was die Qualität der PV-Module mit den Kosten zu tun hat.
Gina Doormann
Dieser Artikel wurde von
Gina Doormann für www.solaranlagen-portal.com verfasst.
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Preise für Solarmodule 2024

Solarmodule Kosten: Inhalt

Das kosten PV-Module im Jahr 2024

Im Frühjahr 2024 werden kristalline Photovoltaik-Module auf dem europäischen Spotmarkt zu durch­schnittlich 0,09 bis 0,21 Euro (netto) pro Wattpeak gehandelt. So gibt es der Preisindex von pvXchange an. Seit November 2022 ist in allen Preis- und Qualitätsklassen bei Solarmodulen ein Preisnachlass zu beobachten. Lediglich im Bereich “Low Cost”, das sind Minderleistungsmodule oder B-Ware, ist seit Januar 2024 keine Preisänderung zu sehen. Hintergrund können laut pvXchange immer neue Online-Modulhändler sein, die sich gegenseitig im Preis noch unterbieten. Die gesunkenen Modulpreise erleichtern Nutzern jedoch das Photovoltaik-Repowering. Insgesamt ist wichtig zu beachten, dass komplette Modulpreise Endkundendpreise sind, die deutlich höher sind als die Preise von Großhändlern.

Über einen längeren Zeitraum betrachtet, ist der Preis pro kWp kontinuierlich gefallen, so das Fraunhofer ISE. Demnach folge die Preisentwicklung für PV-Module einer “Preis-Erfahrungskurve”: Das heißt, bei Verdopplung der Modulproduktion sinken die Preise um einen gleichbleibenden Prozentsatz. So seien die Modulkosten zwischen 2010 und 2020 um 90 Prozent gesunken. Man gehe von einer Fortsetzung dieses Trends aus. 

Die hier veröffentlichten Modulpreise sind ausschließlich für Photovoltaik-Module repräsentativ (hier finden Sie Preise für Solarthermie-Kollektoren) und stellen die durchschnittlichen Angebotspreise auf dem europäischen Spotmarkt dar (netto, verzollte Ware). 

In diesem Text genannte Modulpreise stammen von pvXchange. pvXchange ist mit über 10.000 registrierten Geschäftskunden eine der weltweit größten Online-Handelsplattformen für Solarmodule, Wechselrichter sowie weitere PV-Komponenten. pvXchange hat dabei mehr als zwölf Jahre Markterfahrung.

Wie unterscheiden sich die Preise im Einzelhandel und im Großhandel?

PV Module Preise als Grafik

pvXchange erstellt jeden Monat ein Preisbarometer für PV-Modulkosten. Grafik: www.pvxchange.com

Bei pvXchange werden Spotmarktpreise aufgeführt. Bei diesen handelt es sich um Großhandelspreise. Endkundenpreise für Module liegen deutlich höher. So müssen die Großhandelspreise grundsätzlich mit dem Faktor 4 bis 6 multipliziert werden, um einen Endkundenpreis pro Watt Peak Photovoltaik zu erhalten.

Hauptgründe für sinkende Modulpreise

Die Preise für Solarzellen sind seit Ende 2022 gefallen – aus verschiedenen Gründen. Diese reichen von gesunkenen Frachtraten für Transporte aus China über einen sich erholenden Wechselkurs zwischen Euro und Dollar bis zu sinkenden Energiekosten und günstigeren Preisen für Polysilizium und Wafer. Anfang 2024 ist ein Preisdumping verschiedenster Händler zu beobachten.

Aktuelle Markteinschätzung von pvXchange

Gemäß einer Einschätzung aus dem März 2024 fallen die Preise für Solarmodule weiter. Zum Teil seien noch immer hohe Lagerbestände ein Grund. Der Modulzufluss in den europäischen Markt sei daher zuletzt begrenzt worden. Dass noch immer so viele Module verfügbar seien, sei ausnahmslos auf Großhändler zurückzuführen, die noch immer zu hohe Bestände für die verhaltene Nachfrage hätten. 

Weiterhin würden durch verschiedene Online-Händler viel zu günstige Modulpreise propagiert, die sowohl Großhändler als auch Installationsbetriebe in arge Bedrängnis brächten. Denn eine gewinnbringende Marge sei unter diesen Umständen nicht mehr möglich.

Übersicht der nach Technologie unterschiedenen Preispunkte im März 2024 inklusive der Veränderungen zum Vormonat

ModulklassePreis in EUR pro WpVeränderung gegenüber VormonatBeschreibung
High Efficiency0,21-4,5 %Kristalline Module mit mono- oder bifazialen HJT-, N-Typ-, TOPCon- oder IBC-Zellen mit Wirkungsgraden > 21 %
Mainstream0,13-7,1 %Standardmodule mit poly- oder monokristallinen Zellen (auch PERC) mit Wirkungsgraden < 21 %
Low Coast0,090,0%Minderleistungsmodule, B-Ware, Insolvenzware o. ä. 

Preisentwicklung von Photovoltaik-Modulen

Wie sich die Photovoltaik-Kosten entwickeln, hängt von Stichpunkten wie Wirkungsgrad, Hersteller, verwendeter Technologie, aber auch dem Nachfrage-Trend ab. Weiterhin spielt es eine Rolle, wo das Modul hergestellt wird.

Vor allem die Preise für PV-Module aus China dürften 2024 niedrig bleiben, aber möglicherweise leicht steigen, so OPIS, ein Unternehmen von Dow Jones, im PV Magazine. Anfang 2024 hätten sich demnach die Preise stabilisiert, da Marktteilnehmer sich abwartend verhielten.

Die Website vom ENF Solar stellt PV-Module aus verschiedenen Herstellungsländern mit Preisen pro Watt Peak (Wp) vor. Hier liegen die Kosten, je nach Wirkungsgrad, pro PV-Modul etwa zwischen 10 und 90 Cent/Wp. Module aus Deutschland sind, gleich welcher Leistung, in einer ähnlichen Preiskategorie angesiedelt. Betrachtet man hingegen eine Auswahl aus Asien, so ist ein Preis von rund 10 bis 20 Cent pro Watt Peak gängig. So zeigt sich: Die Preise verschiedener Herstellungsregionen unterscheiden sich deutlich.

Kosten für verschiedene Modultypen

Den Kostenpunkt für Solarmodule macht neben dem Herkunftsort auch die Qualität aus. So kosten solche High-Efficiency-Niveau natürlich mehr als Standard-PV-Module. Was ebenfalls bedeutsam für die Kosten ist, ist der Modultyp. Beide Aspekte hängen insofern zusammen, als der Typ zu einem hohen Maß die Effizienz beeinflusst. 

  • Monokristalline Solarzellen haben einen hohen Wirkungsgrad von 20 bis 30 Prozent und zählen als Premium-Module. Aus diesem Grund sind die schwarzen Paneele teurer als andere Varianten. Der Endkundenpreis für ein 400W-Paneel liegt bei etwa 200 bis 480 Euro.
  • Polykristalline Solarzellen, die man an der bläulichen Farbe erkennt, sind günstiger als die monokristallinen, da ihre Herstellung weniger aufwändig ist. Sie kosten etwa 200 bis 400 Euro pro 400W-Modul. Dafür ist die Effizienz geringer. Doch für Anlagenbetreiber, die ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis wünschen, sind sie geeignet.
  • Dünnschichtmodule zeichnen sich vor allem dadurch aus, dass sie im Vergleich mit anderen Modulen besonders dünn sind. Die Kosten liegen bei etwa 200 Euro pro Modul. Der Wirkungsgrad ist mit 10 bis 13 Prozent eher gering und die Montage ist besonders aufwändig. Dünnschichtmodule eignen sich aber, wenn es um die architektonische Gestaltung geht.
  • Glas-Glas-Module haben eine höhere Effizienz als andere Module und sind durch den beidseitigen Schutz aus Glas auch deutlich langlebiger. Aus diesem Grund wird auf Glas-Glas-Module oftmals eine Leistungsgarantie gegeben.

Gut zu wissen: Laut PV-Magazine lagen die günstigsten Verbraucher-Angebotspreise für eine Anlage mit 10 kWp im März 2024 bei etwa 1,30 Euro bis 1,40 Euro pro kWp. Die höchsten Preise für eine solche Anlage lagen im bundesweiten Durchschnitt bei etwa 2,10 pro Kilowatt Peak.

Wirkungsgrad als Kostenfaktor: Höhere Erträge steigern den Kaufpreis

Solarplatten, die die Sonnenenergie effizienter nutzen, liefern mehr Energie und haben einen höheren Preis. Oft ist bei diesen Solarzellen einfach die Entwicklung weiter fortgeschritten. pvXchange unterscheidet in seinem PV-Preisbarometer zwischen folgenden Wertigkeiten: 

  • High Efficiency, wozu monokristalline Module und bifaziale Module gehören, deren Wirkungsgrad oberhalb von 21 Prozent liegt
  • Mainstream, wozu Standardmodule mit poly- oder monokristallinen Zelle und einem Wirkungsgrad von bis 21 Prozent gehören
  • Minderleistungsprodukte ohne Garantie

Die Preisentwicklung wird in diesen Bereichen getrennt voneinander ausgewertet, denn die Preise in Euro pro Watt Peak unterscheiden sich deutlich.

Was kostet ein Solarmodul pro kWp?

Die Angabe von Preisen für Solarplatten in Kilowatt Peak (kWp) ist eher unüblich. Normalerweise wird die Maßeinheit Watt Peak (Wp) verwendet. 

Für die Umrechnung gilt: Wp / 1.000 = kWp

Finden Sie also ein PV-Paneel, dessen Leistung mit 375 Wp angegeben wird, so sind dies umgerechnet 0,375 kWp.

Bleiben wir bei der Leistung von 375 Wp und angegebenen Kosten von 0,330 EUR pro Wp, so kostet das Paneel insgesamt 123,75 EUR. Möchte man wissen, wie viel ein Solarmodul pro kWp Leistung der Photovoltaikanlage kostet, so muss man anders vorgehen.

Das Beispielpaneel ist etwa 1,9 qm groß. Auf dieser Fläche hat es eine Leistung von 0,375 kWp. Es werden etwa drei dieser Paneele benötigt, um 1 kWp Leistung der Photovoltaikanlage zu erzeugen. In diesem Fall kosten also PV-Module pro kWp (123,75 EUR * 3) = 371,25 EUR.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über verschiedene Preise in Bezug zur Leistung und zur Fläche von Photovoltaikmodulen. Es handelt sich bei den folgend genannten Preisen um Großhandelspreise. Um den ungefähren Verbraucherpreis zu errechnen, ist eine Multiplikation mit 5 notwendig.

Hersteller-/ModulnameLeistung Modul in WpKosten pro Wp/ModulModulgröße

HANERSUN

 

 

326

 

0,103 EUR/

33,60 EUR

 

1,952 qm

 

 

Epax Solar435

0,159 EUR/

69 EUR

 

 

1,998 qm
Sonnex Energie4000,350 EUR/ 140 EUR

 
1,953 qm

(Quelle: de.enfsolar.com/Abruf: 27.03.2024)

Hersteller von Solarmodulen 2023 und 2024 im Vergleich

Herstelleraktuelles Modell Modulpreis 2023Modulpreis 2024

Meyer Burger,

Schweiz

Meyer Burger Black

375 - 395 Wp

ca. 350 EURca. 140 EUR

Bauer Solar,

Deutschland

Bauer Performance

400 - 410 W

ca. 330 EURca. 44 EUR

q cells,

Deutschland/Südkorea

Q.Peak Duo

ML-G11S Series

410 Wp

ca. 200 EURca. 61 EUR

Heckert,

Deutschland

Nemo 2.0 60 M

335 Wp

ca. 170 EURca. 86 EUR

Sunpower,

Deutschland/USA

SunPower Maxeon

400 W

ca. 380 EURca. 78 EUR

Aleo,

Deutschland

LEO 395-410 W

395 Wp

ca. 310 EURkein Preis verfügbar

Axitec,

Deutschland

AXIpremium XXL HC BLK

400 Wp

ca. 180 EURca. 64 EUR

Panasonic,

Schweiz/Japan

Panasonic HIT

250 Wp

ca. 260 EURkein Preis verfügbar

Preise Solarmodule: Preis-Leistungs-Sieger und Preisentwicklung 2024

Wie in jedem Jahr werden auch 2024 Module verschiedener Herstellung und Qualität angeboten: von Low Cost bis High Efficiency. Von der Variante Low Cost sollte man als Anlagenbetreiber Abstand nehmen. Auch wenn der Preis pro Watt Peak mit etwa 0,09 Cent verlockend günstig ist: Diese Module nutzen die Solarenergie nicht effizient.

Der Bereich High Efficiency, wo ein Wp Leistung 2024 etwa 21 Cent kostet, eignet sich für Privatpersonen zum Beispiel dann, wenn das Dach nur wenig Platz für PV-Module bietet. Denn dann sollte diese kleine Fläche so ertragreich wie möglich genutzt werden. 

Grundsätzlich gilt, dass private Photovoltaikanlagen mit Solarmodulen aus dem Bereich Mainstream gut aufgestellt sind. Mit etwa 13 Cent pro Wp stimmt hier das Preis-Leistungs-Verhältnis. Es stehen, je nach Bedarf, Standardmodule mit Poly- oder monokristallinen Zellen zur Wahl. Aufgepasst: Die attraktiven transparenten Solarmodule sind im Vergleich etwas teurer.

Preisentwicklung im Rückblick

Photovoltaik-Modulpreise 2018 bis 2024. Grafik: Solaranlagen-Portal.com

Preistrends PV-Module: Entwicklung im Überblick

Preistrends 01/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 12/2021Trend seit 01/2021
Bifacial0,40+ 2,6 %+ 17,6 %
High Efficiency0,370,0 %+ 15,6 %
All Black0,39+ 2,6 %+ 18,2 %
Mainstream0,280,0 %+ 21,7 %
Low Cost0,17- 5,6 %+ 6,3 %

Preistrends 02/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 01/2022Trend seit 01/2021
Bifacial0,39- 2,5 %+ 14,7 %
High Efficiency0,370,0 %+ 15,6 %
All Black0,38- 2,6 %+ 15,2 %
Mainstream0,29+ 3,6 %+ 26,1 %
Low Cost0,170,0 %+ 6,3 %

Preistrends 03/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 02/2022Trend seit 01/2022
Bifacial0,40+ 2,6 %0,0 %
High Efficiency0,38+ 2,7%+ 2,7 %
All Black0,380,0 %- 2,6 %
Mainstream0,30+ 3,4 %+ 7,1 %
Low Cost0,18+ 5,9 %+ 5,9 %

Preistrends 04/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 03/2022Trend seit 01/2022
Bifacial0,400,0 %0,0 %
High Efficiency0,39+ 2,6%+ 5,4 %
All Black0,39+ 2,6 %0,0 %
Mainstream0,300,0 %+ 7,1 %
Low Cost0,19+ 5,6 %+ 11,8 %

Preistrends 05/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 04/2022Trend seit 01/2022
High Efficiency0,43+ 2,4%+ 7,5 %
Mainstream0,32+ 3,2 %+ 10,3 %
Low Cost0,190,0 %+ 11,8 %

Preistrends 07/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 06/2022Trend seit 01/2022
High Efficiency0,44+ 2,3%+ 10,0 %
Mainstream0,34+ 3,0 %+ 17,2 %
Low Cost0,21+ 5,0 %+ 23,5 %

Preistrends 08/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 07/2022Trend seit 01/2022
High Efficiency0,440,0 %+ 10,0 %
Mainstream0,340,0 %+ 17,2 %
Low Cost0,22+ 4,8 %+ 29,4 %

Preistrends 09/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 08/2022Trend seit 01/2022
High Efficiency0,43- 2,3 %+ 7,5 %
Mainstream0,340,0 %+ 17,2 %
Low Cost0,21- 4,5 %+ 23,5 %

Preistrends 10/2022

Modulklasse€ / WpTrend seit 08/2022Trend seit 01/2022
High Efficiency0,430,0 %+ 7,5 %
Mainstream0,35+ 2,9 %+ 20,7 %
Low Cost0,22+ 4,8 %+ 29,4 %

Preistrends 08/2023

Modulklasse€ / WpTrend seit 08/2023Trend seit 01/2023
High Efficiency0,28- 9,7 %- 30%
Mainstream0,20- 9,1 %- 33,3 %
Low Cost0,12-14,3 %- 36,8 %

Preistrends 03/2024

Modulklasse€ / WpTrend seit 02/2024Trend seit 01/2024
High Efficiency0,21- 4,5 %- 8,7 %
Mainstream0,13- 7,1 %- 7.1 %
Low Cost0,090,0 %0,0 %

(Daten sämtliche Tabellen: pvXchange)

FAQ

Werden PV-Module noch günstiger?
Seit Ende 2022 sinken die Modulpreise stetig. Experten beobachten Anfang 2024 eine beginnende Stagnation auf niedrigem Niveau.
Wie viel kostet ein Solarmodul?
Ein Solarmodul kostet 2024 für Endverbraucher etwa 200 bis 400 Euro, je nach Qualität.
Was kostet 1 qm Solarmodul?
Ein Modul ist etwa 1,5 qm groß. So lässt sich der Preis für ein 1 qm herunterrechnen.
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